So gelingt das Wohnen in offenen Raumkonzepten

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Offene Wohnkonzepte liegen im Trend, sie sorgen für mehr Kommunikation und Nähe und lassen Räume größer und luftiger wirken. Die offen gestaltete Wohnung hat in den letzten Jahren stetig an Beliebtheit zugenommen. Vor allem junge Paare und Familien wünschen sich eine Öffnung der Räumlichkeiten. Die geöffneten Räume haben mehrere Vorteile. Zum einen fällt mehr natürliches Tageslicht ins Haus. Dadurch wirken die Räume heller und freundlicher. Kleine Flächen sehen durch die Öffnung optisch größer aus. Es entsteht also ein großzügigeres Raumgefühl, in dem wir uns wohlfühlen. Ein wichtiger Aspekt ist für viele Menschen die Förderung der Kommunikation. Familien stellen fest, dass sie durch die offenen Räume mehr Nähe zueinander haben. Es fällt leichter, sich im Alltag einfach auszutauschen. Bewohner der offenen Räume erleben das als sehr positiv für ihre Beziehungen. Allerdings haben solche Wohnkonzepte auch Nachteile. Diese lassen sich aber weitestgehend ausräumen. Hier erfährst Du, wie Du die Nachteile des offenen Wohnens ausgleichen kannst und worauf Du bei der Planung und Gestaltung Deiner Immobilie achten solltest.

Was genau versteht man unter einem offenen Wohnbereich?


Offene Wohnkonzepte betreffen meistens nur bestimmte Lebensbereiche der Wohnung, in der Regel sind das die Küche, sowie das Wohn- und Esszimmer. Hier gibt es keine festen Wände, die Räume gehen fließend ineinander über. Auf ein offenes Schlafzimmer, Bad oder Kinderzimmer verzichten die meisten Bauherren hingegen. Das ist auch sinnvoll, denn ein wenig Privatsphäre braucht jeder Mensch und insbesondere die Schlafzimmer sollten ein Ort zur Erholung bieten.

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Die Nachteile einer offenen Küche ausgleichen


Eine offene Küche ist schön. Wenn Gäste da sind, kannst du am Herd stehen, dich gleichzeitig mit ihnen unterhalten und dabei den Tisch decken. Es ist sogar genug Platz, um mit mehreren Personen gemeinsam zu kochen oder zu backen. Im Alltag kannst du außerdem stets ein Auge auf die Kinder im Wohnzimmer werfen, während du in der Küche hantierst.
Nachteilig ist bei der offenen Küche allerdings, dass sich die Düfte im ganzen Haus ausbreiten können. Gegen dieses Problem hilft ein effizienter Dunstabzug. Es ist darauf zu achten, dass der Küchendunst zum Beispiel über einen Abluftschlauch nach außen geleitet wird und das Gebläse der Abzugshaube die Küchengerüche nicht einfach nur im Raum verwirbelt. Eine leistungsstarke Abzugshaube über der Kochinsel ist eine lohnende Investition für eine offene Küche.
Ein weiterer Nachteil ist die Geräuschbelästigung durch die Spülmaschine, die Abzugshaube und andere Küchengeräte. Bei konventionellen Wohnkonzepten dämpfen die Wände und Türen diese Geräusche. Bei einer offenen Wohnraumgestaltung kannst du andere Elemente zu diesem Zweck nutzen. Es wird schon etwas ruhiger, wenn zwischen Küchenbereich und Wohnbereich Kommoden, Schränke, halbhohe Raumteiler oder Regale die Schallwellen unterbrechen. Auch Pflanzen können diesen Zweck erfüllen. Du solltest ebenfalls darauf achten, dass die Küchengeräte wie Spülmaschine und Küchenmaschine an der Wand in der Küche möglichst weit weg vom Wohnraum positioniert werden. Auch der Bodenbelag und die Wandgestaltung können einen Einfluss auf die Ausbreitung von Schallwellen haben. Teppiche wie beispielsweise gemütliche Brücken im Wohnbereich und eine moderne Tapete können die Ausbreitung der Schallwellen etwas verlangsamen, es wirkt dann ruhiger.

Die Unordnung


Ein generelles Problem offener Wohnkonzepte ist die überall sichtbare Unordnung. Das schmutzige Geschirr ist eben vom Wohnzimmer aus sichtbar, auch von den Gästen. Damit die Küche gemütlicher wirkt, sind clevere Lösungen gefragt. Schon bei der Einrichtung sollte deshalb darauf geachtet werden, praktische Einrichtungselemente mit gemütlichem Ambiente zu kombinieren. Mit warmen Farben und dimmbarer Beleuchtung lässt sich ein ruhiges Wohngefühl unterstreichen.
Eine große Spüle mit zwei tiefen Becken ist ideal, um darin das Geschirr fast unsichtbar zwischenlagern zu können. Eine Spülmaschine ist praktisch ein Muss in der offenen Küche, dort verschwindet das benutzte Geschirr ganz einfach sofort.
Aus dem Nachteil kannst du außerdem einen Vorteil für dich machen. Während du vielleicht früher dazu geneigt hast, das Aufräumen und Putzen der Küche etwas aufzuschieben, wirst du diese Arbeit in der offenen Küche vielleicht etwas schneller erledigen. Danach kannst du dich dann ganz in Ruhe in deinem Wohnzimmer entspannen. Offene Wohnkonzepte bringen dich also gleichzeitig dazu, etwas ordentlicher zu werden.

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Nachteil Konfliktpotenzial


So schön es auch ist, die Räume gemeinsam mit Partner oder Partnerin und Kindern, eventuell auch Haustieren zu nutzen, es kann auch Konflikte fördern. Die offenen Wohnkonzepte fördern die Gemeinsamkeit und Kommunikation unter Menschen. Wenn aber einmal dicke Luft herrscht, kann das auch negativ sein. Außerdem können sich die Bewohner untereinander in die Quere kommen. Wenn beispielsweise ein Bewohner Fernsehen schauen möchte und ein anderer in der Küche mit lauten Küchengeräten hantiert, ist das nicht angenehm.
Deswegen ist es wichtig, im Haus auch Rückzugsorte für jeden Bewohner einzuplanen. Die Kinder sollten ein eigenes Zimmer haben, die Eltern ein Schlafzimmer und falls nötig auch ein Arbeits- oder Hobbyzimmern. Hat jeder seinen eigenen Raum, können alle die gemeinsamen, offenen Wohnbereiche viel besser genießen.

Auf eine optisch einheitliche Gestaltung achten

Damit die offene Wohnung harmonisch wirkt und Unordnung nicht so schnell auffällt, ist es auch wichtig, die Räume einheitlicher zu gestalten. Die Küche sollte beispielsweise stilistisch und farblich zum Wohnraum passen, wenn beide Teile offen ineinander übergehen. Dabei muss nicht alles Ton in Ton gehalten werden, das könnte auch etwas einfach und langweilig aussehen. Wichtiger ist vielmehr, dass die Möbel insgesamt miteinander harmonieren. Bei der farblichen Wohnraumgestaltung solltest du dich auf eine bestimmte Farbpalette beschränken. Besonders leichte Pastelltöne eignen sich gut.

Weniger Wände können weniger Stauraum bedeuten


Offene Wohnkonzepte lassen unsere Räume optisch größer wirken. Das ist auf jeden Fall ein entscheidender Vorteil, auch für kleine Wohnungen. Es hat allerdings einen Grund, warum das offene Wohnen vor allem im großzügig gestalteten Einfamilienhaus beliebt ist. Bei ausreichend Wohnraum gibt es nämlich mit offenen Wohnräumen kein Platzproblem.
In kleinen Wohnungen kann das anders aussehen. Denn du solltest nicht vergessen, dass jede Wand auch zusätzliche Möglichkeiten für das Aufstellen von Möbeln und das Aufhängen von Regalen bietet. In einem offenen Wohnbereich ist es etwas schwieriger, für genügend Stauraum zu sorgen.
Bei Küchen ist die naheliegende Lösung ein freistehender Küchenblock oder eine Kochinsel, die mitten im Raum steht. Im unteren Bereich der Küchenblöcke gibt es genügend Stauraum für Töpfe, Pfannen und Geschirr.
Wichtig ist bei der Planung darauf zu achten, dass der Küchenbereich an der einzigen, verbleibenden Wand möglichst praktisch gehalten wird. Hier sollte jeder Raum genutzt werden. Du kannst Stauraum beispielsweise durch geschlossene Hängeschränke zu schaffen.
Auch im Wohnbereich kannst du Platz durch die geschickte Anordnung der Möbel schaffen. Kommoden und Regale können beispielsweise auch in den Raum gestellt werden. Nicht zuletzt wird in der Regel nicht der gesamte Wohnbereich offen gestaltet. So bleibt in den übrigen, geschlossenen Zimmern immer noch genügend Stauraum.
Wenn wir bedenken, dass sich im Wohnzimmer durch unser digitales Leben der Platzbedarf deutlich reduziert hat, machen offene Wohnkonzepte noch mehr Sinn. Eine große Schrankwand für Bücher, Schallplatten oder CDs brauchen viele Menschen heute nicht mehr. Sie haben alles auf digitalen Datenspeichern, die kaum Platz benötigen.
Nicht zuletzt führt das offene Wohnen auch dazu, dass wir unsere Strukturen überdenken. Wir überlegen, was wir wirklich brauchen und was nicht. Etwas mehr Minimalismus kann zu einem leichteren und entspannteren Lebensgefühl beitragen.

Fazit


Offene Wohnkonzepte haben sich in den letzten Jahren zunehmend durchgesetzt, sie sind vor allem bei jungen Paaren und Familien beliebt. Die Öffnung der Räume hat viele Vorteile. Die Nachteile lassen sich hingegen durch eine geschickte Raumgestaltung, Dekoration und Planung weitestgehend vermeiden

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