Häuser mit Wintergarten

Wohnwintergarten
Foto: www.wintergartenprofi.com

Ursprüngliche Wintergärten als Überwinterungsort für exotische, frostempfindliche Pflanzen gibt es heute nur noch selten. Darum ist der separate Anbau fast überholt. Heute werden stattdessen häufig Glaserker offen ins Haus integriert: Als sonniger Essplatz im Wohnbereich, separates Heimbüro oder als Atelier. Der Glasanbau verschönert das Haus architektonisch, gibt ihm ein individuelles Gesicht und setzt lichte Akzente. Anders als Balkon oder Terrasse ist er zudem das ganze Jahr nutzbar. Der Blick ins Grüne bleibt. Selbst wenn es draußen ungemütlich kalt ist, sitzt man im Warmen und kann etwas Freiluftfeeling und Sonne genießen. Hinzu kommt die Wertsteigerung des Hauses, denn neben Naturnähe und zusätzlichem Wohnraum verschaffen Wintergärten auch Energiegewinne und damit niedrigere Kosten.

Mehr Raum, mehr Licht, mehr Energie

Gerade in der Übergangszeit wirken Wintergärten und Glaserker temperaturausgleichend und helfen durch solare Wärmegewinne Energie zu sparen. Dies gilt besonders, wenn er durch Türen vom Wohnraum abgetrennt ist.

Denn ist der Wintergarten thermisch vom Wohnraum getrennt, kann er die Funktion eines Klimapuffers übernehmen. 15 bis 20 Quadratmeter sollte ein solcher Raum aber schon messen, damit für Pflanzen, Sitzgelegenheiten und Durchgänge genügend Platz ist. Kleiner kann er sein, wenn er ohne Abtrennung in den Wohnraum integriert ist. Allerdings sollte er den Wohnbereich auch dann noch spürbar vergrößern.

Die sogenannte Gesamtenergiedurchlässigkeit (g-Wert) gibt an, wieviel Sonnenenergie durch die Verglasung eindringt. Bei moderner Doppelverglasung ist dieser Wert zwar geringer als bei Einfachverglasungen, es kommt also weniger Sonnenstrahlung hinein, aber die Energieverluste sind auch geringer. Das ist im Winter und in der Übergangszeit prima, senkt den Heizbedarf und wird auch bei der Energiebedarfsberechnung berücksichtigt, im Sommer kann es unangenehm werden. Vor allem unter einem Glasdach sowie in Südwintergärten. Darum sind Beschattung und Belüftung unbedingt notwendig.

Schatten und Luft sorgen für gutes Klima

In der Regel kennen sich Fertighaushersteller gut aus und bieten integrierten Sonnenschutz an. Am besten eignen sich außenliegende Rollos oder Markisen. Sie sind zwar aufwendiger als Innenbeschattungen, aber erheblich wirkungsvoller, weil sie die Sonnenstrahlen abwehren, bevor diese auf das Glas treffen. Die Hitze gelangt also erst gar nicht ins Innere des Glasanbaus. Da diese Rollos meist elektrisch gesteuert werden, damit sie bei schlechtem Wetter oder starkem Wind automatisch einfahren, ist diese Lösung auch teurer. Doch diese Investition lohnt sich. Entscheidend ist auch die Qualität des Markisenstoffs. Spezialstoffe bieten Schutz vor Hitze und UV-Strahlung, ohne Helligkeit auszuschließen, sie lassen Luft durch und sammeln weniger Wasser an.

Eine weitere Möglichkeit sind Jalousien in den Scheibenzwischenräumen. Vorteil: Die Verschattung stört optisch weder innen noch außen, bietet Sichtschutz und ist wartungsarm, da die Rollos geschützt zwischen den Scheiben liegen. Manche Hersteller bieten sie auch elektrisch an. Innenliegende Rollos oder Baldachine schützen am wenigsten vor Hitze, die Sonnenstrahlen gelangen durch das Glas nach innen, die Wärme kann aber nicht wieder raus. Darum muss gut gelüftet werden.

Sonnenschutzgläser lohnen sich selten, da durch diese auch im Winter weniger Licht und Sonnenwärme hineinkommt. Ähnlich ist es bei natürlicher Beschattung: In der Regel reichen Bäume nicht. Um vor Mittagssonne zu schützen, müssten sie an die 10 Meter hoch sein. Große Laubbäume, die im Winter keine Blätter haben, also viel Sonne ins Haus lassen, sind gute Schattenspender. Ein großer Dachüberstand beschattet die Glasfläche ebenfalls bei hochstehender Sommersonne und lässt tiefere Wintersonne ins Haus. Darum sind integrierte Wintergärten unter abgeschlepptem Dach beliebte Klassiker.

Garten mit Wohlfühlgarantie bei jedem Wetter

Doch auch gut beschattete Wintergärten müssen belüftet werden, sonst kann die Temperatur im Sommer schnell auf über 70 Grad steigen. Als Aufenthaltsort wären sie dann weder für Menschen noch für Pflanzen geeignet. Hitzeprobleme wie auch Wärmeverluste lassen sich reduzieren, wenn das Glas-Erker-Dach nur teilweise verglast ist. Dachfenster und automatisch gesteuerte Lüftungsklappen schaffen ein ausgleichendes Klima – letztere auch, wenn niemand zu Hause ist. Zudem sollten Türen und Fenster am besten beidseitig eingeplant sein, damit gut quergelüftet werden kann.

Gegen Hitzestau helfen Abluftöffnungen, am besten weit oben, weil warme Luft hoch steigt. Zuluftöffnungen sollten etwa zwei Meter weiter unten liegen, idealerweise an einer schattigen Stelle, damit die einströmende Luft deutlich kühler ist. Da Zu- und Abluftöffnungen relativ groß sein müssen, empfiehlt sich eine mechanische Lüftungsanlage, die bei hoch gedämmten und dichten Häusern ohnehin Standard sein sollten. Dank kontrollierter Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung gehören Hitzestau und Feuchteschäden der Vergangenheit an. Damit der Wintergarten nachts nicht zu sehr auskühlt, sind Wärmeschutzglas und gut dämmende Profile ratsam. Soll der Anbau auch im Winter bewohnbar sein, muss er beheizt werden. Ob Kamin, Kachelofen oder Heizkörper: Jede Art von Heizung lässt sich integrieren.

Während früher im Winter kalte Glasflächen unangenehm in den Raum abstrahlten, sorgen heute zwei- und dreifach verglaste Fenster mit Edelgasfüllung und niedrigem U-Wert für mehr Komfort. Sie verhindern, dass die Scheiben im Winter zu kalt werden, was Heizenergie spart und das Wohnklima verbessert.

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