Bautrends: Mit Weitblick Energie gewinnen

Mit Weitblick Energie gewinnen
Foto: Regnauer

Das Haus als stromerzeugendes Kraftwerk – vor kurzem noch Zukunftsvision, heute schon Wirklichkeit. Zumindest im modernen Holzfertigbau ist das sogenannte „Plus-Energie-Haus“, das dank Photovoltaikanlage und hoch gedämmter Gebäudehülle mehr Energie erzeugt als es verbraucht, keine Ausnahmeerscheinung mehr. Dass dabei auch höchste architektonische, emotionale, ja geradezu avantgardistische Ansprüche erfüllt werden können, zeigt sich in diesem Musterhaus.

Plus-Energie-Haus

Ein Haus, das mit exklusiven Details und ungewöhnlichem Grundrisskonzept überrascht und von Architekt Günther Stummvoll und Unternehmenschef Michael Regnauer entwickelt wurde, die damit unter anderem den emotionalen Aspekt des Wohnens in den Vordergrund stellen wollten. So soll das Haus echten Erholungsraum in unserer reizüberfluteten Zeit bieten. Mittel zum Zweck sind klare Formensprache, reduzierte Farb- und Materialwahl, geschützte Terrassen und liebevolle Details – wie ein „Sitzfenster“ in der Küche oder das „Yoga-Podest“ mit Zimmerbrunnen auf der Galerie, ein gläserner Gaskamin zwischen Bad und Schlafzimmer.

Die klassische Grundrissaufteilung wird variiert: stark frequentierte Bereiche wie Kinderzimmer, Arbeitszimmer und Küche liegen im Erdgeschoss, Wohn- und Schlafräume oben. So lassen sich grundsätzlich beide Geschosse auf Wunsch in zwei Wohneinheiten trennen, wobei das Erdgeschoss barrierefrei gestaltet ist. Flächenbündige, rahmenlose Fenster und Türen, raumhohe Innenschiebetüren und eine optisch frei schwebende Treppe mit  Glaswand schaffen eine leichte und transparente Wohnatmosphäre.

Die hoch gedämmte Gebäudehülle mit ökologischer Holzfaserdämmung, die den Anforderungen eines zertifizierten Passivhauses genügt, ist dabei für beide eine selbstverständliche Voraussetzung für ein zukunftsfähiges Wohnhaus. Die Fassade im auskragenden Obergeschoss ist mit wartungsfreien Aluminium-Verbundplatten in Holzoptik verkleidet.

Weitere ungewöhnliche Details sind das unterleuchtete Dach, das gleichsam über dem Haus zu schweben scheint und der hinter der Fassade liegende Balkon mit Glasgeländer, der sich komplett vor Ankleide, Schlafzimmer und Wellness-Bad zieht. Zum Einsatz kommt außerdem eine speziell von Regnauer entwickelte Schallschutz-Decke, die für mehr Ruhe zwischen den Geschossen sorgt.

In die zentral über Smartphone, Computer oder Taster im Haus steuerbare Gebäudeautomation für Jalousien, Licht, Sicherheitstechnik, Lüftung und Heizung ist auch die Unterhaltungselektronik eingebunden. Alles läuft über einen zentralen Miniserver. Bei optimaler Südausrichtung kann das Passivhaus auch ganz ohne Heizung auskommen.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach beliefert unter anderem eine in die Außenwand integrierte Zapfsäule für ein Elektroauto, damit der erzeugte Strom zu einem größeren Teil selbst genutzt werden kann, was bei sinkender staatlicher Förderung über die Einspeisevergütung und steigenden Strompreisen wirtschaftlich immer sinnvoller werden dürfte. So können die Bewohner nicht nur psychisch, sondern auch physisch Energie tanken.

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