Kühle statt Schwüle

Klimageräte
Foto: Aquatherm

Nicht nur das kühlende Lüftchen im Freien genießen immer mehr Menschen an heißen, schwülen Sommertagen. Eine Erholung von der Hitzebelastung bietet dem Organismus auch der Aufenthalt in richtig klimatisierten Büros, Geschäften, Einkaufszentren und inzwischen sogar in den eigenen vier Wänden.

Angenehm temperierte Räume mit sanfter Kühle und richtiger Luftfeuchtigkeit können sehr wohltuend sein: Konzentration und Leistungsfähigkeit bei der Arbeit tagsüber steigen – und nachts schläft man besser. Doch Vorsicht: Immer dann, wenn Klimaanlagen und -Geräte zu kalt eingestellt sind und nicht richtig bedient und gewartet werden, besteht die Gefahr, dass der Mensch mit einer Sommergrippe auf die zum Teil extremen Temperaturunterschiede zwischen innen und außen reagiert.

Welche Arten von Klimageräten gibt es?
Allerdings wissen viele Hausbesitzer nicht, dass es verschiedene Gerätebauarten gibt. Denn mobile oder kompakte Klimageräte werden vor allem in den Baumärkten oder im Versandhandel angeboten. Sofort und ohne Montage einsetzbar, verführen sie zum schnellen Kauf, obwohl sie nicht immer ganz billig sind.

Die einfachen mobilen Produkte entziehen der Raumluft Wärme und transportieren sie durch einen Schlauch ins Freie, der durch ein gekipptes Fenster oder eine angelehnte Tür geführt werden muss. Nachteil: Es dringt stets wieder warme Luft nach.

Das Ergebnis ist eine meist unbefriedigende Kühlleistung und der Stromverbrauch der Geräte wird dadurch noch höher. Besser schneiden hier sogenannte Zweischlauchgeräte mit Wandanschluss ab. Manche der mobilen Geräte verursachen zudem eine hohe Geräuschentwicklung.

Die sogenannten Split-Geräte bestehen aus zwei Teilen: Aus dem Außengerät mit Kältemaschine und dem Innengerät, das im zu klimatisierenden Raum angebracht ist. Verbunden werden diese beiden Teile mittels einer speziellen, isolierten Kältemittelleitung. Der zeitliche Aufwand für Einbau und Montage bewegt sich in der Regel zwischen drei bis fünf Stunden.

Aufgrund der räumlichen Trennung bietet diese Bauart den höchsten Komfort hinsichtlich Luftführung und Geräuschentwicklung. Bei einem sogenannten Mono-Split-Gerät wird genau ein Raum klimatisiert. Wenn mehrere Räume mit nur einem Außengerät klimatisiert werden, spricht man von einer Multi-Split-Anlage. Meist sind die hochwertigen Split-Markengeräte nur im Fachhandel und beim Klima-Fachhandwerker erhältlich. Split-Geräte gibt es sowohl in stationärer als auch in mobiler Ausführung.

Auf diese Kriterien sollten Sie achten
Obwohl alle Gerätebauarten kühlen, unterscheiden sie sich doch sehr stark hinsichtlich Leistung, Energieverbrauch, Komfort und Design. Welche Kühlleistung für den jeweiligen Raum die richtige ist, kann ein Fachmann berechnen. Als Faustformel für die private Nutzung gilt: ungefähr 60 Watt pro Quadratmeter Raumfläche. Für die Klimatisierung eines 30 Quadratmeter großen Raumes benötigt man folglich zirka 1800 Watt. Sollte es kein Klimagerät mit exakt dieser Leistung geben, dann empfiehlt es sich, das nächst größere, beispielsweise 2100 Watt, zu nehmen.

Damit das Klimagerät nicht zum Stromfresser wird, sollte man wie beim Kühlschrank auf eine möglichst hohe Effizienz und einen niedrigen Stromverbrauch achten. Die jährlichen Betriebskosten können sich sonst rasch verdoppeln. Bei der Orientierung hilft die bekannte Energieklassen-Kennzeichnung von „A“ (niedrigster) bis „G“ (höchster Verbrauch). Empfehlenswert sind vor allem Geräte, die die Effizienzklasse „A“ für den Kühl- als auch den (optionalen) Heizbetrieb erfüllen oder sogar noch (deutlich) übertreffen.

Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium ist auch die Geräuschentwicklung. Zwar steigt mit dem Temperaturniveau einerseits die persönliche Bereitschaft, lautere Klimageräte zu akzeptieren. Doch auf Dauer oder beim Einschlafen kann dies ganz schön nerven. Die Geräuschentwicklung moderner Splitgeräte im Privathaushalt liegt deshalb bei etwa 20 bis 25 Dezibel (A) Schalldruck. Manche Geräte bieten sogar auch eine spezielle Flüsterschaltung an. Zum Vergleich: Blätter rascheln im Wind bei etwa 20 Dezibel.

Auf folgende Kriterien, die auch den Komfort merklich verbessern, sollte man beim Produkt- und Preisvergleich ebenfalls achten:
– gleichmäßige Luft- und Temperaturverteilung
– hohe Reichweite bei großen Räumen
– mehrstufiger Betrieb
– integrierte Zeitschaltuhr
– Infrarot-Fernbedienung
– Beleuchtungs- und Entfeuchtungsfunktion
– integrierter Staub- und Pollenfilter.

Bei Bedarf gibt es noch Modelle mit einer Heizfunktion, die insbesondere in der Übergangszeit oder für wenig genutzte Räume hilfreich sein kann.

Temperatur nicht zu niedrig einstellen
Nicht zuletzt sollten sich möglichst Split-Klimageräte unauffällig und harmonisch in die Raumgestaltung einfügen. Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, lassen sich meist Platz sparend an der Wand anbringen und sorgen so dezent und formschön für das richtige Klima im Raum. Damit es kühl wird, muss ein Klimagerät die Raumluft umwälzen. Ist der richtige Standort gefunden, spürt man kaum etwas von der Luftbewegung.

Am wichtigsten ist, dass die Differenz zwischen der Außen- und Rauminnentemperatur nicht zu groß wird, da sonst Erkältungsgefahr besteht. Empfehlenswert ist es deshalb, vor allem an heißen Tagen den Temperaturunterschied auf 6 bis maximal 8 Grad Celsius zu begrenzen. Bei einer Außentemperatur von 32 Grad Celsius sollte die Raumtemperatur also nicht niedriger als auf 24 bis 26 Grad Celsius eingestellt werden.

Wer dann noch sein Klimagerät regelmäßig warten lässt und eventuell integrierte Spezialfilter bei Bedarf auswechselt, der hat lange Freude an einem angenehmen Raum- und Schlafklima – selbst an den schwül-heißesten Sommertagen.

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