Von der Schule zum Fußball, dann zum Gitarrenunterricht und abends ins Kino – und die Eltern sind das Taxiunternehmen für ihre Kinder.
Solche Strukturen sind gang und gäbe, wenn das eigene Haus weit draußen vor der Stadt im Grünen steht. Immer mehr bauwillige Familien zieht es deshalb in gut erschlossene Klein- und Mittelstädte.
Die Zahl der genehmigten Eigenheime in Ballungszentren steigt seit Jahren, auch wenn die Grundstücke hier oft bis zu dreimal teurer sind als im Umland. Denn in die Kosten-Nutzen-Rechnung fließen zunehmend auch weitere Faktoren ein: kein Zeitverlust im Pendlerstau, bessere Versorgung mit Ärzten, Freitzeit- und Bildungsangeboten und vor allem ein höherer Wiederverkaufswert des Hauses.
Auch werden die Folgekosten des großen Grundstücks „ganz weit draußen“ – wie zum Beispiel ein zusätzliches Auto – zunehmend realistisch einkalkuliert.
Für stadtnahe Grundstücke ergeben sich ein paar besondere Planungskriterien. Die teils kleineren Grundstücke müssen baulich gut ausgenutzt werden, weshalb unsere gezeigten Entwürfe alle zwei Vollgeschosse oder zumindest einen hohen Kniestock haben.
Denn in einem Obergeschoss ohne Dachschrägen kann bei gleicher Grundfläche rund ein Drittel mehr an Wohnfläche gewonnen werden und die Bewegungs- und Möblierungsfreiheit wird nicht durch Schrägen eingeengt. Außerdem gehört zum „Stadthaus“ ein geschützter Sitzplatz im Freien, da für einen eingewachsenen meist kein Platz mehr ist.
Platz ist Pflicht
Was macht ein Stadthaus zum Stadthaus? Die ganz spezielle, genau definierte Architektur dafür gibt es nicht. Selbstredend funktionieren zweigeschossige Häuser auch auf dem Land, wenn sie denn dort genehmigt werden …!
In der Stadt auf engem Raum sind Häuser mit zwei vollwertigen Wohnebenen indes Pflichtprogramm, weil sie das Optimum an Platz herausholen. Ob Sattel-, Zelt-,Walm-,Pult-oder Flachdach spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Wichtig sind Funktionalität, ein klares Raumkonzept und die Anbindung an (noch so kleine) Freiräume draußen.