Must-have-Versicherungen für Hausbesitzer im Überblick

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Bevor sich Bauherren den Traum vom Eigenheim erfüllen, lohnt sich ein Blick auf die notwendigen Versicherungen. Bild: canva, Nadya So

Ein eigenes Haus steht auf so manch einer Wunschliste an erster Stelle. Schließlich bedeutet das Eigenheim persönliche Freiheit, Privatsphäre und Platz für die ganze Familie. Auch als Altersvorsorge werden Immobilien zunehmend beliebter. Bevor es jedoch daran geht, sein Traumhaus zu kaufen oder sogar neu zu bauen, empfiehlt sich ein Blick auf die Versicherungen, die Hausbesitzer unbedingt brauchen. Denn ohne den richtigen Versicherungsschutz kann sich der Traum von den eigenen vier Wänden schnell zum Albtraum entwickeln.

Welche Versicherungen sind für Hausbesitzer ein Muss?

In den vergangenen Jahren wünschten sich über 60 Prozent der Deutschen ein freistehendes Einfamilienhaus. 2023 verabschiedeten sich jedoch einige von diesem Traum. Laut einer Statista-Umfrage hält von 2.000 Befragten nur noch knapp die Hälfte am Wunsch nach dem Traumhaus fest. Die Gründe für diesen Rückgang sind unterschiedlich. Hohe Grundstücks- und Baukosten können einerseits abschreckend wirken. Andererseits verliert das Konzept „Einfamilienhaus“ mancherorts an Attraktivität. Der Luxus der Privatsphäre nimmt schließlich viel Raum in Anspruch, der vorwiegend in dicht besiedelten Städten dringend benötigt wird. Daher soll beispielsweise in Münster der Bau von freistehenden Einfamilienhäusern in Zukunft stark beschränkt werden. Stattdessen legt die Stadt den Fokus aus Platz-, Klima- und Umweltschutzgesichtspunkten auf Mehrfamilien- und Reihenhäuser.

Entscheiden sich künftige Eigenheimbesitzer dennoch, ein Baugrundstück zu kaufen und darauf eine Immobilie zu errichten, brauchen sie einen Überblick über die notwendigen Versicherungen. Dazu gehören:

  • Gebäudeversicherung
  • Hausrat- oder Haushaltsversicherung
  • Privathaftpflichtversicherung

Ebenso gibt es einige Versicherungen, die speziell beim Hausbau eine Rolle spielen – darunter die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Diese bewahrt die Bauherren vor finanziellen Schäden, die sich aus Personen-, Vermögens- oder Sachschäden während der Bauarbeiten ergeben können.

Ein Beispiel: Beim Hausbau bleibt eine Baugrube ungesichert und ein Passant stürzt hinein. Ohne Bauherrenhaftpflichtversicherung wird der zukünftige Besitzer des Eigenheims zur Verantwortung gezogen und zur Kasse gebeten. Ihm obliegt es dann, Schadensersatz sowie die Kosten für einen möglichen Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt zu begleichen. Diese schießen rasch in horrende Höhen und können für den Hausbesitzer den finanziellen Ruin bedeuten. Davor schützt die Haftpflichtversicherung für Bauherren.

Warum brauchen Hausbesitzer eine Gebäudeversicherung?

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Eigentum verpflichtet: Wer eine Immobilie kauft, darf den Versicherungsschutz nicht vergessen. Bild: canva, CharlieAJA

Zu den wichtigsten Versicherungen für Hausbesitzer gehört die Wohngebäudeversicherung, kurz auch Gebäudeversicherung genannt. Sie dient als finanzielle Absicherung, wenn es am Haus zu kleinen oder größeren Schäden kommt. Gleichzeitig greift sie im schlimmsten aller Fälle: wenn das Eigenheim komplett zerstört wird.

Ein Vergleich der Versicherungsangebote hilft Hausbesitzern, die beste Wohngebäudeversicherung für ihre persönlichen Ansprüche und Bedürfnisse zu finden. Unabhängig vom Anbieter gehen die meisten Gebäudeversicherungen mit einer Grunddeckung einher. Diese schützt Hausbesitzer finanziell gegen Schäden durch Leitungswasser, Feuer sowie Elementargewalten.

Was ist eine Leitungswasserversicherung?

Die Leitungswasserversicherung brauchen Immobilienbesitzer, wenn ihr Eigenheim durch bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser zu Schaden kommt. Das geschieht beispielsweise durch geplatzte Schläuche oder Rohre, die wiederum Wasseransammlungen in Decke, Wänden oder Böden nach sich ziehen. Diese feuchten oder nassen Stellen öffnen Schimmel Tür und Tor. Schlimmstenfalls kann ein Wasserschaden sogar die Statik des Hauses gefährden.

Ebenso greift die Leitungswasserversicherung, wenn außerhalb des Hauses ein Rohr frostbedingt bricht und Wasser dadurch ins Innere des Eigenheims gelangt. Entstehen Frostschäden an Armaturen oder Heizkörpern, sichern sich Immobilienbesitzer mit dieser Unterart der Gebäudeversicherung vor einem hohen Kostenaufkommen ab.

Was ist eine Feuerversicherung?

Der Feuerversicherungsschutz in der Wohngebäudeversicherung bewahrt Hausbesitzer vor Kosten, die aufgrund von Bränden, Blitzeinschlag, Explosion oder Implosion drohen können. Ebenfalls deckt die Versicherung Folgeschäden durch Rauch, Ruß oder notwendige Löscharbeiten ab.

Was ist eine Elementarversicherung?

Der in der Gebäudeversicherung integrierte Schutz vor Elementargewalten greift hauptsächlich bei Schäden, die durch Hagel oder Sturm verursacht werden. Abhängig vom Angebot sind jedoch nur Folgeschäden versichert, die aus Sturmböen der Windstärke 8 oder höher resultieren. Ebenfalls gibt es Einschränkungen beim Versicherungsschutz gegen Starkregen, Grundwasser und Hochwasser.

Um sich vor Katastrophen und deren finanzielle Folgen zu schützen, die nicht in der klassischen Wohngebäudeversicherung enthalten sind, hilft ein zusätzlicher Versicherungsschutz. Eine Empfehlung ist eine Elementarschadenversicherung, die auch in folgenden Situationen zum Einsatz kommt:

  • Überschwemmung
  • Rückstau oder Rückfluss von Wasser
  • Lawinen
  • Schneedruck
  • Erdbeben
  • Erdsenkung und Erdrutsch

Einige Anbieter ergänzen die Elementarschadenversicherung um den Versicherungsschutz, der für finanzielle Folgen nach einem Vulkanausbruch aufkommt. Ob dieser sich lohnt, hängt allerdings vom eigenen Wohnort und dem Risikoempfinden ab.

Hausrat- oder Haushaltsversicherung – warum brauchen Hausbesitzer diesen Versicherungsschutz?

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Nicht nur Schäden am Haus können viel Geld kosten. Auch eine Zerstörung des Hausrats kann die eigenen Finanzen stark in Mitleidenschaft ziehen. Bild: canva, formatoriginalphotos

Nicht nur Schäden am Haus können viel Geld kosten. Auch eine Zerstörung des Hausrats kann die eigenen Finanzen stark in Mitleidenschaft ziehen.

Die Gebäudeversicherung unterstützt Hausbesitzer, wenn Schäden am Haus entstehen oder dieses sogar gänzlich zerstört wird. Allerdings erstreckt sich dieser Versicherungsschutz nicht auf das Herzstück der Immobilie: den Hausrat. Geht dieser während einer Naturkatastrophe verloren oder kaputt, verursacht der Neukauf teils schwindelerregend hohe Kosten. Vor diesen kann eine Hausratsversicherung schützen. Sie greift bei Einbruch und Vandalismus sowie bei Leitungswasser-, Sturm- und Feuerschäden.

Abhängig vom Umfang des Versicherungsangebots kommt die Hausratsversicherung für die finanziellen Schäden des zerstörten Hausrats auf und deckt gleichzeitig Folgekosten. Zu diesen können Aufräumkosten oder Hotelunterbringung gehören.

Zu beachten ist, dass sich der Hausratsversicherungsschutz nicht auf Glasbruch erstreckt. Das bedeutet, Hausbesitzer bleiben auf den Kosten für zerstörte Fenster, Spiegel und andere gläserne Oberflächen sitzen. Das wird vermieden, wenn sie sich direkt für eine Haushaltsversicherung entscheiden. Diese beinhaltet neben dem Versicherungsschutz der Hausratsversicherung eine zusätzliche Glasbruchversicherung.

Warum ergibt eine Privathaftpflichtversicherung für Eigenheimbesitzer Sinn?

Mit dem Kauf oder Bau eines Hauses übernehmen dessen Besitzer eine große Verantwortung. Ihnen obliegt es, sicherzustellen, dass niemand auf ihrem Grund und Boden zu Schaden kommt. Tritt dennoch ein solcher Fall ein, können hohe Schadensersatz- und Folgekosten drohen. Davor schützt die private Haftpflichtversicherung. Wer als Hauseigentümer seine Immobilie vermietet, sollte stattdessen die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung wählen.

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