Wie finde ich ein Baugrundstück?

Wenn Sie sich entschlossen haben in der heutigen Zeit ein Eigenheim zu bauen, ist die Frage: Wie finde ich ein Baugrundstück, wohl die wichtigste überhaupt. Denn das Grundstück ist der limitierende Faktor beim Thema Hausbau. Deshalb ist es wichtig mit der Suche des Baugrundstücks frühzeitig zu beginnen. Bei der Suche, wie finde ich ein Baugrundstück, unterstützen wir Sie mit den besten Tipps.

Tipp 1: Über Mundpropaganda ein Baugrundstück finden

Es kostest nichts, ist aber sehr effektiv. Informieren Sie ihre Nachbarn, Verwandte, Freunde und Bekannte darüber, dass Sie planen ein Haus zu bauen. Und sagen Sie ihnen, dass Sie auf der Suche nach einem Baugrundstück sind. Gerade in ländlichen Gebieten mit kleinen Städten und Gemeinden wissen die Ortsansässigen meistens, wer gerade ein Grundstück zum Verkauf anbietet.

Tipp 2: Alle Medien zur Grundstückssuche heranziehen

Geben Sie in ihren Browser die Frage ein, wie finde ich ein Baugrundstück, bietet Ihnen das Internet viele Suchergebnisse. Darunter finden sich die bekannten Immobilienseiten sowie kostenlose Webportale, in denen Privatleute ihre Grundstücke zum Verkauf anbieten. Es lohnt sich die Anzeigenseiten der regionalen Zeitungen und Wochenendbeilagen zu durchforsten. Termine zu Immobilienauktionen und Zwangsversteigerungen sind ebenso in den Zeitungen zu finden.

Tipp 3: Persönliche Ansprechpartner vor Ort

Sie haben auch die Möglichkeit einen Immobilienmakler zu beauftragen. Dieser hilft Ihnen bei der Grundstückssuche. Bedenken Sie, dass diese Leistung kostenpflichtig ist. Die Maklerprovision beträgt je nach Region 3,5 bis 7 Prozent. Im Angebot der Makler gibt es besondere Grundstücke mit Nachkriegshäusern zum Abbruch. Hier heißt es Achtung! Die Grundstücke sind meistens groß und teuer. Weitere Ansprechpartner wie Banken und Sparkassen unterstützen Sie ebenso bei der Grundstückssuche. 

Tipp 4: Raus aufs Land ziehen

Freie Grundstücke in einer Großstadt werden immer rarer und sind in der Zwischenzeit für die meisten Baufamilien viel zu teuer. Gerade junge Familien bauen ihr zufünftiges Haus lieber auf dem Land. Überzeugend sind dabei folgende Punkte:

  • bezahlbares Grundstück
  • bessere Luft
  • weniger Lärm
  • mehr Freiraum für Kinder
  • gesundes Wohnumfeld
  • niedrige Kriminalität

Tipp 5: Kommune und Gemeinde als Grundstücksverkäufer

Es lohnt sich immer, bei Gemeinden oder Kommunen nachzufragen, ob es noch freie Grundstücke gibt. Oder wo in naher Zukunft die Gemeinde erschließungsreifes Baulandfrei gibt. Grundstücke von Kommunen sind in der Regel günstiger, als jene von Maklern oder Banken. Für junge Familien bieten viele Gemeinden durch den Verkauf von günstigen Grundstücken einen Anreiz für die Ansiedlung.

Tipp 6: Baugrundstück über Erbpacht finden

Ein weiterer Weg, wie ich ein Grundstück finde, ist das sogenannte Erbbaurecht. Meistens vergeben Kirchen, Stiftungen oder Kommunen diese Rechte. Das Erbbaurecht kann hier finanzielle Spielräume eröffnen. Der zukünftige Bauherr muss nur das Haus, nicht das Grundstück, finanzieren. Gegen Zahlung eines regelmäßigen Erbbauzinses, kann die Baufamilie ihr Haus auf dem fremden Grundstück errichten. Besitzer des neu gebauten Hauses ist dann die Baufamilie. Das Grundstück gehört aber weiterhin dem Grundstückseigentümer, zum Beispiel der Kirche. 

Tipp 7: Fertighaushersteller und ihre Grundstücke

Aufgrund ihrer Arbeit verfügen Fertighausanbieter über gute Kontakte zu Behörden und Privatpersonen, die Bauland verkaufen. Sie sind bestens vernetzt und mit den Voraussetzungen vor Ort vertraut. Haushersteller bieten den Bauherren oft eigene Baugrundstücke gleichzeitig mit dem Verkauf eines Fertighauses an. Oder helfen bei der Grundstückssuche.

Tipp 8: Bauträger Haus und Grund im Komplettpaket

Der Traum von einem eigenen Haus ist groß. Das Vorhaben, wie finde ich ein Baugrundstück benötigt heutzutage sehr viel Zeit und gute Vorbereitung . Entscheiden Sie sich aber für einen Bauträger, wird Ihnen sehr viel Arbeit abgenommen. Der Bauträger errichtet das Wunschhaus auf einem zuvor erworbenen Grundstück. Das spart den Hausinteressenten viel Zeit und Mühe. Da es in Ballungsräumen an Baugrundstücken mangelt, kann hier fast nur ein Bauträger bezahlbare Hausgrundstücke anbieten.

Wer ein bebautes Grundstück kauft, egal ob mit einem Altbau zum Abriss oder gekoppelt mit einem noch zu errichtenden Neubau, ist verpflichtet, Grunderwerbssteuer auf den Komplettpreis zu zahlen. Das heißt auf den Wert des Grundstückes und auf den Wert des Hauses.

Tipp 9: Bauplatzsuche als Bauherrengemeinschaft

Private Bauherren schließen sich oftmals zu einer Bauherrengemeinschaft zusammen, um gemeinsam zu bauen. Die Wahrscheinlichkeit ein größeres Grundstück für mehrere Baufamilien zu bekommen, ist recht hoch. Die Baufamilien teilen sich den Grundstückspreis, ebenso die Grunderwerbsteuer und Erschließungskosten. Kommunen bevorzugen Baugemeinschaften bei der Grundstücksvergabe. Sie umwerben diese regelrecht als moderne Innenstadtbewohner.

Tipp 10: Baulücken finden

Ein weiterer Weg, wie ich ein Baugrundstück finde, sind Spaziergänge in Gebieten, wo ihr Haus einmal stehen soll. Suchen Sie nach kleinen Baulücken. Kleine Grundstücke sind aufgrund ihrer geringen Quadratmeterzahl im Preis günstiger. Baulücken sind für Investoren oder Bauträger oft uninteressant. Somit scheidet bei diesen Grundstücken die preistreibende Konkurrenz aus. Bauherren, die zu weniger Kompromissen bereit sind, bezüglich ihrer Hausbau- und Wohnvorstellungen, werden sich eher nicht für ein kleines Baugrundstück begeistern. Bei geringer Nachfrage erhöht sich ihre Chance ein Baugrundstück zu einem angemessenen Preis zu finden.

Tipp 11: Baugrundstück über eine Zwangsversteigerung

Der Erwerb eines Baugrundstücks im Rahmen einer Zwangsversteigerung ist angesichts der steigenden Zahl von Versteigerungen eine weitere Option, wie ich ein Baugrundstück finde. Halten Sie sich vor Augen, dass in diesem Fall eine Person aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen ist, sein Baugrundstück zu versteigern.

Checkliste: Grundstückssuche

In dieser ausführlichen Checkliste finden Sie die wichtigsten Fragen, die Sie sich vor dem Grundstückskauf  stellen sollten, damit der Traum vom Eigemheim in Erfüllung geht.

Liegt das Grundstück im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes?
Wie ist die Anbindung an benötigte Infrastruktur?Schule/
Kindergarten
Ärzte/
Apotheke
Bäcker/
Lebensmittel
Öffentl. Verkehrsmittel
Wie weit sind die Anfahrtswege zur Arbeit/zweites Auto?
Gibt es Störfaktoren?Überland-
leitungen
BahngleiseEinflugschneisenSonstige Lärmquellen
Liegt das Grundstück in einem reinen Wohngebiet
oder in einem Mischgebiet?
Wenn es in einem Mischgebiet liegt,
welches Gewerbe könnte sich in Zukunft hier
ansiedeln?
Handel/BürosProduzierendes GewerbeLandwirtschaftliche Betriebe
Wie ist die Ausrichtung des Grundstücks?Liegt die (attraktive)
Südseite zur
Straße hin?
Gibt es eine Hanglage?
Wird das Grundstück von Bäumen oder Nachbarhäusern
stark verschattet?
Ist aus dem Flächennutzungsplan ersichtlich,
wie sich die Umgebung entwickeln wird?
Umgehungsstraße geplantNaturschutz-gebietAnsiedlung von
Gewerbe/
Windpark geplant
Sonstiges
Ist aus den Entwicklungsperspektiven der Gemeinde abschätzbar, wie sich die Attraktivität/der Wert des Grundstücks verändern wird?
Wie finde ich ein Baugrundstück?

Rund um die Grundstücksuche

Machen Sie parallel zu den Überlegungen, wie finde ich ein Baugrundstück, einen Kassensturz. Beantworten Sie die Frage, wie viel Haus und Grund in ihr Budget passt. Oft ist es heutzutage so, dass der Kauf eines Grundstücks in der Gesamtsumme von Hausbau und Grundstück 60 bis 70 Prozent ausmacht. Mit anderen Worten das Grundstück ist teurer als der eigentliche Hausbau.

Überlegen Sie, wieviel Raum Sie brauchen. Träumen von einer zweigeschossigen Stadtvilla oder von einem ebenerdigen Bungalow? Hier gilt zu bedenken, dass jeder Quadratmeter Haus mehr Geld kostet. Wichtig ist, dass Sie sich entscheiden, ob Sie eher Stadt- oder Landmensch sind. Entscheiden Sie sich für die ländliche Region, überprüfen Sie auf jeden Fall, ob und welche Infrastruktur vorhanden ist. Gibt es beispielsweise einen Bahnanschluss, ist eine Kita vorhanden, etc.

Wie teuer ist das Bauland?

Dafür gibt es spezielle Budgetrechner, die Sie über Finanzdienstleister im Internet finden. So bekommen Sie einen Überblick, wieviel Sie insgesamt finanzieren können und wie viel das Baugrundstück kosten darf.

Gleichzeitig zur Baugrundstückssuche sollten Sie recherchieren wie hoch der Grundstückspreis in der Gemeinde oder in dem Umfeld ist, wo Sie gerne bauen würden. Eine gute Hilfe bietet der LBS Preisspiegel. Hier können Sie aufgeschlüsselt nach Gemeinden, nachschauen wie hoch die durchschnittlichen Quadratmeterpreise sind. Die Preise von Bauland variieren stark, je attraktiver die Lage, d. h. je besser die umgebende Infrastruktur, desto teurer. Spitzenreiter sind die Metropolregionen wie München, Hamburg, Frankfurt am Main oder Stuttgart.

StadtBundeslandBaugrundstücke
EFH mittlere Lage
Baugrundstücke
EFH gute Lage
BerlinBerlin295 €505 €
BremenBremen200 €300 €
DortmundNordrhein-Westfalen300 €400 €
DresdenSachsen180 €280 €
DüsseldorfNordrhein-Westfalen480 €660 €
EssenNordrhein-Westfalen350 €480 €
Frankfurt am MainHessen530 €750 €
HamburgHamburg395 €535 €
HannoverNiedersachsen300 €415 €
KölnNordrhein-Westfalen600 €900 €
LeipzigSachsen180 €280 €
MünchenBayern1.750 €2.500 €
NürnbergBayern396 €535 €
StuttgartBaden-Württemberg900 €1.120 €
Wie finde ich ein Baugrundstück: Quelle: IVD Bundesverband, Stand: 12/2018

Was ist beim Grundstückkauf zu beachten?

Wenn Sie ein Baugrundstück gefunden haben und bald mit dem Hausbau anfangen wollen, gibt es folgende Punkte zu beachten:

  • Nur ausgewiesenes Bauland und kein Bauerwartungsland kaufen
  • Grundstück mehrmals besichtigen
  • Lichtverhältnisse prüfen
  • Wie ist das Verkehrsaufkommen oder die Lärmbelästigung
  • Nachbarn kennenlernen
  • Umgebende Bebauung besichtigen, falls es für das Gebiet noch keinen Bebauungsplan gibt
  • Eignung des Baugrundstücks prüfen
  • Hanggrundstück: Achtung vor Folgekosten für Keller und Hangabsicherung
  • Bodenqualität prüfen
  • Ist das Grundstück ordentlich eingemessen?
  • Sind alle Grenzsteine vorhanden?
  • Ist das Grundstück schon erschlossen?
  • Ist der Boden mit Schadstoffen belastet?
  • Anschluss der vorherigen Nutzung des Grundstücks steht im Grundbuchamt

Ein Grundbuchauszug kann gegen eine Gebühr von rund 30 Euro bei der Gemeinde auch online angefordert werden. Im Grundbuch stehen die sogenannten Baulasten, die auf dem Grundstück liegen. Zum Beispiel: Wegerechte des Nachbarns, besondere Abstandsregeln, Hypotheken des Vorbesitzers. Es lässt sich auch feststellen, ob die Erschließungskosten für das Grundstück schon vollständig bezahlt sind.

Grundstückskauf: Kaufpreis und zusätzliche Kosten

Grundstückskäufe werden in Deutschland über einen Notar getätigt. Der Notar hat immer ein Auge darauf, den Käufer vor ungesicherten Vorleistungen zu schützen und ihm den rechtssicheren Erwerb des Grundstücks zu ermöglichen. Bei dem Kauf ihres ausgesuchten Grundstücks fallen folgende Kosten an:

Nebenkosten:

  • Notargebühren
  • Grunderwerbsteuer
  • Eintragungskosten beim Grundbuchamt
  • Maklerprovision
  • Vermessungskosten bei Erwerb eines unvermessenen Teilgrundstücks

Zusätzliche Kosten:

  • etwaige Baukosten einschließlich Abrisskosten
  • etwaige Kosten für die Beseitigung von Altlasten
  • etwaige Kosten für Erschließungsmaßnahmen

Video: So finden Sie ihr perfektes Grundstück

In diesem Video bekommen Sie von den Hausbauhelden auf sehr anschauliche Art und Weise dargestellt, was zu beachten ist wenn Sie auf Grunsdstückssuche gehen.

https://www.youtube.com/watch?v=8xsclzu-ekA&t=600s

Fazit

Freie Baugrundstücke sind heute in den Gemeinden und Städten ein knappes und teures Gut. Die Frage, wie finde ich ein Baugrundstück, ist nicht einfach zu beantworten. Doch sollten Sie sich nicht sofort von ihrem Traum, ein eigenes Haus zu bauen, verabschieden. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Ratschlägen zur Baugrundstückssuche ein paar hilfreiche Tipps geben konnten. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Glück und Erfolg bei der Suche.

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