Natürliche Lichtquellen: Viel Tageslicht für dein neues Zuhause

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Die Bedeutung von Tageslicht als natürliche Lichtquelle ist nicht zu unterschätzen. Denn Tageslicht ist lebenswichtig für uns Menschen. Es unterstützt das Wohlbefinden und hält uns gesund. Unsere natürliche Lichtquellen sind die Strahlen der Sonne und diese liefert uns somit das Tageslicht. Da wir die meiste Zeit drinnen verbringen, gilt es, durch Fenster natürliche Lichtquellen in die Zimmer zu bekommen. Damit das gelingt, werden Fenster als optimale Lichtquellen im Haus genutzt. Die Tageslichtplanung sollte von Anfang an Teil bei der Hausplanung sein: Fenster als natürliche Lichtquellen erhellen die Zimmer, lassen sie freundlich wirken, bringen Wärme in die Wohnung und helfen Energie zu sparen.

Wie entsteht natürliches Licht?

Tageslicht ist das natürliche Sonnenlicht, das durch die Erdatmosphäre gefiltert wird. Sprich: die Helligkeit, die durch natürliche Lichtquellen während des Tages entsteht. Gemeint ist die gesamte Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Somit verändert sich der Grad des natürlichen Lichts im Laufe des Tages. Diesen Verlauf wechselnder Tages- und Jahreszeiten empfinden Menschen als natürlich und angenehm. Die Hell-Dunkel-Zyklen beeinflussen unsere sogenannte innere Uhr, unseren Wach-Schlaf-Rhythmus und unseren Biorhythmus. Gerade unsere Augen benötigen einen besonderen Schutz vor zu viel Lichteinstrahlung. Alle chemischen Prozesse in unserem Körper stehen (in-)direkt mit der Qualität des Lichts in Zusammenhang.

Was gibt es für natürliche Lichtquellen?

Neben der Sonne als wichtigster natürlicher Lichtquelle gibt es in der Natur noch andere Lichtquellen. Bei den auf der Erde befindlichen Lichtquellen sind zunächst Feuer und Lava zu nennen. Aber auch über unseren Köpfen beobachten wir noch weitere Helligkeit spendende Quellen: hierzu zählen das Polarlicht, Fixsterne, Meteore, Regenbogen, Blitze und Wetterleuchten. Auch chemische Reaktionen sorgen dafür, dass Licht entsteht. Das ist beispielsweise bei Glühwürmchen der Fall. Sie strahlen Energie in Form von Licht ab. Zudem gibt es in der Physik Stoffe, die unter bestimmten Umständen Licht abstrahlen. Das ist Beispiel weißer Phosphor.

Was sind künstliche Lichtquellen Beispiele?

Unter Kunstlicht fallen von Menschen gemachte Lichtquellen: Öllampen, verschiedene Leuchtmittel wie Glühbirnen und Glühlampen, Laser, LED, Bildröhren, Leuchtstoffröhren, Leuchtdioden und Blitzgeräte. Sie würden ohne Hilfsmittel in der Natur nicht vorkommen.

Ist eine Kerze eine natürliche Lichtquelle?

In der Physik kommen bezüglich der Lichtquellen die Adjektive direkt und indirekt zur Sprache. Eine Lichtquelle bezeichnet man als direkt oder selbst leuchtend, sobald sie auf eigenem Weg Licht erzeugt. Darunter zählen Kerzen, da sie nicht von einem Fremdkörper angestrahlt werden. Allerdings sind sie keine natürliche Quelle, da sie Erfindungen des Menschen sind. Kerzen zählen somit zu den künstlichen Lichtquellen.

Ist der Mond eine natürliche Lichtquelle?

Unser Mond fällt im Gegensatz zur Kerze unter die Kategorie der indirekten Lichtquellen. Die Sonne strahlt ihn an und gibt auf diese Weise Licht an die Erde ab. Diese Lichtquelle ist zudem natürlich, da die Energie aus der Umwelt erst entsteht.

Tabelle natürliche und künstliche Lichtquellen

Hier findest du einige natürliche und künstliche Lichtquellen.

Natürliche Lichtquellen Künstliche Lichtquellen
SonneÖllampe
MondLED
BlitzGlühbirne
FeuerLaser
Polarlicht, FixsterneLeuchtstoffröhre
MeteoreLeuchtdiode
LavaBlitzgerät
GlühwürmchenScheinwerfer
PosphorKerze
WetterleuchtenGlühlampe
Künstliche und natürliche Lichtquellen auf einen Blick

Ist Tageslicht besser?

Dass wir mehr Zeit im Freien verbringen sollten, weiß jeder. Doch wusstest du, dass wir uns im Schnitt 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen aufhalten? Das macht uns zu echten „Indoor-Wesen”. Das Problem ist neben mangelnder Bewegung und frischer Luft vor allem ein Defizit an Tageslicht. Und dieser Mangel hat – oft unbemerkt und schleichend – Folgen für unser Befinden und unsere Gesundheit. Experten schätzen, dass 5 Prozent der Weltbevölkerung an Seasonal Affective Disorder oder Winterdepression infolge von Tageslichtmangel leiden. Auch damit der Körper Vitamin D produziert, müssen Sie ins Freie gehen und sich dem Licht der Sonne aussetzen. Ein Vitamin-D-Mangel äußert sich ebenfalls in Symptomen wie Müdigkeit und Erschöpfung bis hin zu höherer Krankheitsanfälligkeit. Unsere Augen benötigen einen besonderen Schutz dem Sonnenlicht. Zu viel oder zu wenig davon wirkt sich negative auf die Sehkraft aus.

Abhilfe schaffen zum Beispiel Fenster und Verglasungen als weitere natürliche Lichtquellen für Gesundheit und Wohlbefinden. Die optimale Nutzung von natürlichem Tageslicht im Haus spart darüber hinaus die Verwendung von künstlichem, elektrischem Licht und somit Energie.

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Natürliche Lichtquellen: Tageslicht macht gute Laune und hält uns gesund. Bei der Planung eines Gebäudes sollten unbedingt großflächige Lösungen für Fenster Berücksichtigung finden, um einen Teil des Tageslichtbedarfs auch innen zu decken. Foto: Velux

Welche Farbtemperatur hat Tageslicht?

Die Farbtemperaturwerte von Tageslicht, das wir als weiß wahrnehmen, liegen zwischen 6.500 und 15.000 Kelvin. Künstliche Lichtquellen erreichen im Vergleich zwischen 2.500 und 6.500 Kelvin und können somit die hohen Farbtemperaturwerte des Tageslichts nicht abbilden. Moderne Leuchtmittel versuchen, sich der Farbe des Lichtes anzunähern. Sie weisen jedoch nie die gleichen spektralen Eigenschaften und damit die gleiche Qualität an Licht auf. Die Farbtemperatur von Tageslicht mischt sich aus der des blauen Himmels und des Sonnenlichts. Auch Abstand und Winkel der natürlichen Lichtquelle zur Erde beeinflussen die Farbtemperatur. Somit variiert sie im Tagesverlauf, ihr Wert ist mittags am Höchsten. Vor allem Rot- und Blauanteile des natürlichen Lichts variieren je nach Tages- und Jahreszeit.

Wie viele Lumen Tageslicht?

Die Helligkeit als Beleuchtungsstärke definiert die Maßeinheit Lux: Der Lichtstrom, Maßeinheit Lumen (lm), beschreibt die von der Lichtquelle in alle Richtungen abgegebene Strahlungsleistung im sichtbaren Bereich. Die Lichtmenge des Lichtstroms (in Lumen) bezieht sich darauf, wie viel auf eine bestimmte Fläche fällt: Sie beträgt 1 Lux (lx), wenn der Lichtstrom von einem Lumen eine Fläche von einem Quadratmeter gleichmäßig ausleuchtet. (Quelle: licht, wissen, www.licht.de)

Obwohl der Lichtstrom von Tageslicht je nach Tages- und Jahreszeit variiert, ist er immer wesentlich ergiebiger als künstliches Licht. Sogar die Intensität des Tageslichts bei bedecktem Himmel ist noch drei- bis viermal so hoch wie eine durchschnittliche Zimmerbeleuchtung. (Quelle: Velux, Young, S. N. (2007)) Natürliches Tageslicht hat Beleuchtungsstärken von 1 bis 10.0000 lx (lm/m2): 10.0000 an einem sonnigen Sommertag, an einem bedeckten Tag im Sommer 20.000 lx und an einem dunklen Tag im Winter 3.000 lx.

Wie viel Tageslicht braucht der Mensch?

Unser Experte Christian Krüger:

“Pauschale Vorgaben zur Versorgung mit Tageslicht gibt es nicht. Als biologisch wirksam, d.h. die innere Uhr unterstützend, gelten Beleuchtungsstärken ab 1.000 lux, die eine flächige Lichtquelle abgibt. Solche Voraussetzungen werden in normalen Innenräumen meist nur in unmittelbarer Nähe eines Fensters erreicht. Für ausreichende Helligkeit im Wohnbereich geht man von 300 lux aus. Die sollten in Tischhöhe vorhanden sein, um normale Tätigkeiten ausführen zu können.”

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Natürliche Lichtquellen: Tageslicht fördert die Gesundheit. Foto: Velux

Wie wichtig ist Tageslicht im Haus?

Die Sonne ist die größte und wichtigste natürliche Lichtquelle. Fenster und andere Verglasungen bieten eine Aussicht und verbinden Innen und Außen. Fenster bringen als natürliche Lichtquellen das Sonnenlicht nach drinnen und lassen Räume hell und freundlich wirken. Da unsere Zeit in Innenräumen heutzutage hoch ist, gilt es, viel Tageslicht hereinzuholen. Es beeinflusst unseren Hormonhaushalt, die Schlafqualität, unsere Stimmung, Produktivität, kognitive Leistung (Konzentration und Erinnerung) sowie unsere physische Gesundheit. Es wirkt direkt auf das Gehirn, fördert Aktivität und Ausgeglichenheit. Umgekehrt führt das Fehlen zu Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Da unser Körper den Sonnenlichtmangel nicht direkt wahrnimmt, unterschätzen wir diese Gefahren. Wer zu wenig Licht aus natürlichen Lichtquellen abbekommt, wird tagsüber durch das Schlafhormon Melatonin müde, schlapp und unkonzentrierter.

Eine zu geringe Vitamin-D-Versorgung führt unter Umständen zu depressiven Verstimmungen und zur Schwächung des Immunsystems. Damit der Körper Vitamin D produziert, musst du ins Freie gehen und dich dem Licht der Sonne aussetzen. Experten schätzen, dass 15 Prozent der Weltbevölkerung an Seasonal Affective Disorder oder Winterdepression infolge des Mangels an Tageslicht leiden. Natürliche Lichtquellen tragen wie Tageslicht und frische Luft zur Bildung des Glückshormons Serotonin bei und lösen Endorphine aus.

Wo platziere ich Fenster am besten?

Form, Größe und Anordnung von Fenstern beeinflussen die Menge des einfallenden Lichts. Mit breiten Formaten lassen die natürlichen Lichtquellen viel Tageslicht in den Innenraum. Höher in der Außenwand angeordnete Fenster lassen es weiter in das Zimmer hineinfallen. Dachflächenfenster und Oberlichter fangen am meisten Licht ein. Die Höhe der Bauelemente ist nicht entscheidend. Allerdings erlauben niedrige Anbauten und bodentiefe Verglasungen eine weite Aussicht. Und sie lassen abends und in der Winterzeit, wenn die Sonne tief steht, mehr Licht nach drinnen. Die Landesbauordnungen enthalten Mindestgrößen für die Flächen von Fenstern. Doch für wirklich helle Zimmer, in denen du dich viel aufhältst, solltest du mehr als diese Mindestflächen vorsehen. Natürliche Lichtquellen auf zwei Seiten angeordnet belichten tiefe Räume wesentlich besser.

Für eine gute Tageslichtausbeute im Innenraum ist die Ausrichtung der Fenster ein entscheidender Aspekt: Um eine optimale Belichtung und ausgewogene Verteilung des Lichts zu erhalten, sollten Planer bei der Fensterplatzierung die Himmelsrichtungen beachten. Bevorzugt sollten Fenster in Richtung Sonne platziert werden: nach Süden, Osten und Westen. Weil Sonnenlicht unseren Biorhythmus beeinflusst, gilt es, die Positionen der Fenster durchdacht zu wählen. Du solltest den Lichtwechsel im Tagesverlauf sowie die sich ändernde Sonneneinstrahlung von Frühling bis Winter berücksichtigen. Für möglichst viele natürliche Lichtquellen im Innenraum ist also eine tageslichtabhängige Grundrissplanung wichtig.

  • Norden: gleichmäßiges Licht
    Die Belichtung durch nach Norden ausgerichtete Fenster ist weicher und gleichmäßiger als die der anderen Himmelsrichtungen. Über Nord-Fenster kommt weniger Tageslicht in das Zimmer. Das Tageslicht, das hier in den Raum gelangt, ist indirekt und diffus. Oft liegen daher Nutzräume mit kleinen Fenstern auf der Nordseite.
  • Süden: Direktlicht
    Gerade im Winter wichtig: Das meiste Direktlicht kommt durch südorientierte Fenster in unsere Zimmer. Große Fenster mit Südausrichtung bieten die intensivste Licht- und Wärmeausbeute. Wetter, Jahres- und Tageszeiten sind unmittelbar erfahrbar. Dementsprechend sollten alle hauptsächlich tagsüber genutzten Räume möglichst auf der Südseite des Gebäudes liegen.
  • Osten: Morgensonne
    Das Licht am Morgen macht wach! Es enthält einen hohen Blauanteil im Lichtspektrum: Der hemmt das Schlafhormon Melatonin, schüttet Serotonin aus, der Blutdruck steigt und du wirst munter. Ostfenster fangen das Morgenlicht ein und helfen im Schlafzimmer beim Aufwachen. Ein Frühstücksplatz mit viel Morgensonne schnekt beim Kaffee trinken gleich doppelte Energie für den Tag.
  • Westen: Abendlicht
    Nach Westen gerichtete Fenster schaffen nachmittags und abends eine sonnige Feierabendstimmung im Wohnzimmer. Das warme, rötliche Abendlicht kurbelt die Melatonin-Ausschüttung an – man wird müde. Bodentiefe Verglasungen lassen die tieferstehende Sonne des Abends sowie in Herbst und Winter länger hinein.
WHOG natürliche Lichtquellen Velux

Wie viele Fenster braucht du?

Mit wie vielen Fenstern sich jemand wohlfühlt, ist sehr individuell. Sinnvoll ist, offene und geschlossene Flächen durchdacht abzuwechseln. Anzahl und Lage der Fenster beeinflussen nämlich auch die Möblierbarkeit. Bei Fenstern über der Spüle oder in der Ankleide sollten Wasserhähne und Schranktüren nicht mit zu öffnenden Fensterflügeln kollidieren. Außerdem solltest du bedenken, dass große Glasfronten neben Aus-, auch Einblicke gewähren. Darum sollten diese Richtung Garten oder sichtgeschützter Balkone und Terrassen orientiert werden.

Wie viel Tageslicht braucht ein Raum?

Um Tageslicht in die Wohnung zu holen, verwendet man Fenster. Die Anzahl, Größe und Anordnung dieser verglasten Öffnungen sind entscheidend dafür, wie viel Tageslicht in die Zimmer fällt. Die Mindestforderungen an notwendige Fenster für Aufenthaltsräume sind in den Landesbauordnungen festgeschrieben. Die Betonung liegt hier auf „mindest“: Wer wirklich helle, freundliche Räume wünscht, benötigt bei Fenstern weit mehr Fläche zur Planung. In den Landesbauordnungen sind Mindestflächen an Licht vorgeschrieben. Daneben gilt seit 2019 europaweit die sogenannte Tageslichtnorm, die DIN EN 17037. Sie liefert Empfehlungen zu Aussicht, Besonnung, Vermeidung von Blendung sowie zu einer guten Versorgung mit Tageslicht in den Räumen.

Während die Landesbauordnungen (LBO) meist 10 bis 12 Prozent der Nettogrundfläche für Fensterausschnitte verlangen, geht die Tageslichtnorm deutlich weiter. Ihre Richtwerte basieren nicht auf dem Verhältnis von Fenster- zu Raumgröße, sondern auf der tatsächlichen Belichtung. Sie empfiehlt eine Versorgung der Hälfte der Raumfläche mit mindestens 300 Lux während 50 Prozent der Tageslichtstunden. Da die Berechnung komplex ist, lautet eine einfachere Faustformel der Experten von Velux: Für eine optimale Belichtung beträgt die Fläche der Fenster in Aufenthaltsräumen mindestens 20 bis 25 Prozent der Raumgrundfläche.

Wie kommt viel Licht ins Haus?

Größe, Form und Position von Fenstern und Verglasungen spielen für die Tageslichtmenge im Raum eine entscheidende Rolle. Die Leuchtdichte von oben, aus der Richtung der Sonne, ist dreimal höher als die des seitlich einfallenden Tageslichts. Das heißt, durch Dachfenster und Oberlichter gelangt am meisten Licht ins Haus. Letztere punkten zudem mit gleichmäßigerer Belichtung und Verteilung des Lichts im Innenraum. Die Vergrößerung der Fenster nach oben ist für die Tageslichtmenge also bedeutender als eine Öffnung des Fensters bis zum Boden. Die Höhe der Geländer ist bei Fassadenfenstern für den Lichteinfall weniger entscheidend. Sie sollte so gewählt sein, dass eine Aussicht nach draußen gewährleistet ist. Bodentiefe bzw. Fenster mit einem niedrigeren Anbau sind dafür ideal.

Bodentiefe Fenster erfreuen sich steigender Beliebtheit, da sie z.B. eine bessere Aussicht nach draußen bieten. Dieser Blick und die Verbindung nach draußen beeinflussen ebenfalls unser Wohlbefinden, wie Experten wie Dr. Martine Knoop von der TU Berlin wissen. Der Blick in die Umgebung und das Tageslicht zählten einst als Überlebensfaktoren. Darum reicht es nicht, dass Tageslicht über Rohre in ein Gebäude gelangt. Die Sicht in die Außenwelt hat psychologische Relevanz.

Unser Experte Christian Krüger:

 ”Neben Helligkeit im Innenraum nehmen Menschen auch eine gute Aussicht als positiv wahr. Dies kann der Blick in den Himmel oder auf die Hausumgebung sein. Häufig finden sich daher auch in Kinderzimmern bodentiefe Fenster. Selbst wenn diese keine wesentliche Verbesserung der Helligkeit mit sich bringen. Direkte Sonneneinstrahlung für einen gewissen Zeitraum – ohne störende Blendung – lässt uns gutes Wetter im Innenraum erleben. Das ist für unser Wohlbefinden sehr zuträglich.”

Wichtig ist für den Tageslichteinfall des Weiteren die Verglasungsart: die Anzahl der Scheiben des Glases und ob es z.B. eingefärbt ist. Aufschluss geben der Lichttransmissionsgrad und der Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert). Der g-Wert zeigt an, wie viel Sonnenenergie das Glas durchdringt. Der U-Wert zeigt, wie viel Energie durch ein Fenster verloren geht.

 ”Generell reduziert jede zusätzliche Glasebene den Tageslichteinfall ein wenig. Das meiste Tageslicht würde durch ein offenes Fenster fallen. Eine Dreifachverglasung lässt weniger Tageslicht in den Raum als ein Zweischeiben-Glas, hat aber bessere Dämmeigenschaften. Es gibt also konkurrierende Aspekte, die bei der Auswahl der Verglasung berücksichtigt werden müssen.”

Wie weit fällt das Licht in den Raum?

Wie weit das Sonnenlicht dank natürlicher Lichtquellen in ein Zimmer gelangt, hängt von mehreren Faktoren ab. Hoch eingebaute und geneigte Fenster bringen das Tageslicht tiefer in den Raum. Fenster von zwei oder mehr Seiten sorgen für eine gleichmäßigere Belichtung.

Für die optimale Tageslichtplanung kannst du dir vier Grundregeln merken:

  1. Geneigte Fenster bieten einen höheren Lichtgewinn als vertikale Fenster.
  2. Hoch eingebaute Fenster ermöglichen eine bessere Belichtung.
  3. Bodentiefe Fenster schaffen Großzügigkeit und eine bessere Aussicht.
  4. Zweiseitige Belichtung bringt gleichmäßigere Beleuchtung im Raum.

Was ist der Tageslichtquotient?

Eine grundlegende Größe bei der Planung ist der sogenannte Tageslichtquotient. Er gibt an, wie viel Prozent des außen verfügbaren Tageslichts innen auftreffen.

  • auf einer Innenfläche in der halben Tiefe des Raums
  • mit einem Meter Abstand zu den Seitenwänden
  • in Höhe von 85 Zentimetern über dem Fußboden

Je höher der Tageslichtquotient, desto mehr Tageslicht ist im Raum vorhanden. Räume mit einem Tageslichtquotient von zwei Prozent und mehr gelten als angemessen belichtet. Wenn der Tageslichtquotient mehr als fünf Prozent beträgt, empfinden wir einen Bereich als wirklich hell.

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Natürliche Lichtquellen: Dieser Raum entspricht den Anforderungen der Tageslichtnorm. Foto:Velux

Wie bekomme ich mehr Licht ins Haus?

Dafür sollten wir die Anforderungen an die Versorgung mit Tageslicht in der frühen Planungsphase festlegen. So können wir die dafür nötigen Fenster einplanen. Die Außenbeleuchtungsstärken können regional stark variieren. Deswegen muss für jedes Bauvorhaben eine ortsspezifische Planung erstellt werden. Grob gesagt:

  • Im Süden sind sie höher
  • im Norden sind sie geringer

Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. So reicht der in der DIN 5034 geforderte Tageslichtquotient von 0,9 Prozent im Winter bei weitem nicht aus, um Räume ausreichend mit Tageslicht zu versorgen.

Innen liegende Räume können über natürliche Lichtquellen wie Oberlichter oder Dachflächenfenster Tageslicht erhalten. Diese Art von Fenstern erreichen sogar eine doppelt so hohe Ausbeute an Licht als Fassadenfenster . Zusätzlich verteilen sie das Licht optimal und gleichmäßiger im Raum. Auch in Räume mit viel Tiefe können Oberlichter mehr Sonnenlicht bringen, wenn hier nicht genug natürliches Licht durch seitliche Fenster vorhanden ist.

Wie bekomme ich Licht in dunkle Räume?

Neben Oberlichtern als natürliche Lichtquellen in tiefen oder innenliegenden Zimmern ohne Fassadenfenster verbessern auch lichtdurchlässige Trennwände oder Türen die Tageslichtsituation. Es  gilt hierbei: Je tiefer ein Raum ist, desto wichtiger sind helle Materialien, Wände und Decken. Diese Flächen im Zimmer reflektieren das Licht und beeinflussen die Helligkeit im Raum.

Unser Experte Christian Krüger:

“ Es gibt viele Variablen bei der Tageslicht-Planung. Die Positionen und Proportionen von Fenstern sind oftmals wichtiger als die Größe der Fläche. Geneigte oder horizontale Dachfenster haben durch die Ausrichtung zum Himmel circa die doppelte Ausbeute an Licht als senkrechte Fenster der gleichen Größe. Tiefe, einseitig belichtete Räume haben oft einen starken Abfall der Beleuchtungsstärken in die Tiefe des Raums. Eine Belichtung von zwei Seiten führt zu einer viel ausgeglicheneren Lichtverteilung und Aspekte im Inneren spielen eine wichtige Rolle: Das Tageslicht wird durch Böden, Wände und Decken reflektiert. Diese Reflektionen sind abhängig von den Oberflächen und tragen zu der Verteilung des Lichts bei. Aufgrund dieser Komplexität ist es wichtig, konkrete Vorstellungen der Lichtplanung vorher mit Architekt*in oder Planer*in abzustimmen.”

Ist eine Tageslichtlampe sinnvoll?

In seiner Zusammensetzung ist natürliches Licht einzigartig: Kein Kunstlicht mischt die Farben des Lichts (Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett) genauso wie die Sonne. Gerade das Farbspektrum der Rot-, Grün- und Blauanteile ist nur durch natürliche Lichtquellen intensiv genug.

Unser Experte Christian Krüger:

 ”Tageslicht ist einzigartig. Noch kann keine Lampe der Welt das Sonnenlicht in seiner Intensität, dem Farbspektrum und vielen anderen Eigenschaften nachahmen. Trotzdem reicht das Licht der Sonne zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten natürlich nicht aus, um die Wohnung ausreichend zu beleuchten. Man muss also immer die Verwendung von Kunstlicht mitplanen.”

Wie gelingt ein guter Mix aus Tageslicht und Kunstlicht?

Unser Experte Christian Krüger:

“Der Begriff Tageslichtautonomie beschreibt den Anteil der Zeit, in dem in einem Raum keine Verwendung von Kunstlicht nötig ist. Ein Wert von ca. 75 Prozent ist bereits ein Optimum. Das zeigt aber auch, wie wichtig die parallele Planung von Tageslicht und Kunstlicht ist: Prinzipiell wird Kunstlicht wichtiger,  je weiter ein Punkt im Raum vom Fenster entfernt ist. Zielführender und nachhaltiger als die klassische, gleichmäßige Beleuchtung ist daher ein flexibler, möglichst bedarfsgerechter Einsatz von Kunstlicht.”

Tageslicht steuern mit Licht und Schatten

Optimiert man die die Planung des Tageslichts anhand des niedrigeren Lichtangebots während der Herbst- und Wintermonate, muss man für das Mehr an Sonneneinstrahlung im Sommer entsprechende Verschattungsvorrichtungen einplanen. Der Sonnenschutz auf der Außenseite der Fenster verhindert nicht nur zu viel Beleuchtung im Haus, sondern auch die damit einhergehende unerwünschte Sommerhitze. Dies kann ein Dachüberstand oder ein Balkon sein. Diese Bauteile lassen im Winter die flach einfallenden Strahlen in die Wohnung, fangen den steilen Lichteinfall der Sommersonne aber ab.

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Natürliche Lichtquellen: Regelbare Jalousien ermöglichen eine individuelle Steuerung des Tageslichteinfalls. Foto:Velux

Viel Tageslicht spart Kunstlicht, also Strom und damit Energie. Daneben unterstützen passive solare Energiegewinne ein angenehmes Raumklima: Sie senken den Heizenergiebedarf, da ein Teil der Sonnenstrahlung beim Passieren der Scheiben in Wärme umgewandelt wird. Dreifach-Verglasungen bieten besonders guten Wärmeschutz, helfen, dass Wärme im Winter drinnen und Kälte draußen bleibt. Mit U-Werten von 0,7 bis 0,5 W/m2K bieten Dreifach-Verglasungen fast doppelt so guten Schutz wie Zweifach-Gläser. Allerdings lassen sie weniger Licht hinein als Zweischeiben-Verglasung. Wichtig ist, dass das ganze Fenster, also Glas und Rahmen, eine gute Dämmfunktion hat.

Hohe solare Wärmegewinne, die im Winter willkommen sind, werden im Sommer unangenehm. Wenn die Tageslichtplanung bei gering vorhandenem Licht gut funktioniert, ist für hohe Sonneneinstrahlung im Sommer entsprechend Hitze- und Blendschutz vorzusehen. Gerade unter dem Dach und in Schlafräumen ist guter sommerlicher Wärmeschutz durch außenliegende Verschattung, wie Markisen oder Sonnenschutz-Rollläden, unabdingbar. Regelbare Jalousien ermöglichen eine individuelle Steuerung des Tageslichteinfalls. Bei guter Belichtung gilt es, gleichzeitig Blendung zu vermeiden. Sie erschwert das Sehen und kann sogar zu Unwohlsein führen. Optimal ist eine Kombination aus innen- und außenliegendem Sonnenschutz. Smart sind automatisch steuerbare Außenjalousien. Sie sorgen selbsttätig für optimale Licht- und Schattenverhältnisse. Außerdem schafft frische Luft durch regelmäßiges Lüften ein angenehmes, wohngesundes Raumklima.

Fenster müssen grundsätzlich Sicherheits- und Schallschutzanforderungen genügen. Fenster, die Fremde von außen erreichen, sollten einen erhöhten Einbruchschutz mit mindestens Resistance Class (RC) 2 aufweisen. Schallschutzfenster schützen sicher gegen Lärm. Sie lohnen sich in Schlaf- und Wohnzimmern, an stark befahrenen Straßen, Bahnlinien oder in der Nähe eines Flughafens.

Fazit

Gut geplante und platzierte Fenster und Verglasungen dienen als natürliche Lichtquellen, die viel Sonnenlicht nach drinnen bringen. Tageslicht, Gesundheit und Lebensfreude sind unzertrennlich miteinander verbunden. Da wir als Indoor-Generation die meiste Tageszeit drinnen verbringen, ist die Fensterplanung besonders wichtig. Sie sorgt für helle und freundliche Räume und kann Energie einsparen. Zu viel Sonnenlicht und -wärme können jedoch auch störend und unangenehm werden: Guter Sicht- und Sonnenschutz ist daher wichtig. Zu viel Blendung durch das Licht ist nämlich ebenso schädigend wie ein Mangel daran.

Experte: Dipl. Ing. Architekt Christian Krüger, Leiter Architektur & Tageslicht bei Velux Deutschland

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