
Wenn das zukünftige Haus geplant wird, sollen Träume realisiert werden. Wohnküche, Wellnessbad, Marmorboden – teure Verlockungen gibt es viele. Aber wie sieht es ums Haus herum aus? Was wird aus dem Garten?
Eine Terrasse mit Pergola oder Markise, Rasen und Bäume, eine Hecke, ein Gartenhäuschen, ein Carport, ein Teich oder gar ein Pool – auch außerhalb des trauten Heimes lässt sich leicht viel Geld verbuddeln. Wer sich für ein Gartenhaus entscheidet, steht heute vor einer großen Auswahl an Gartenhäusern – vom klassischen Geräteschuppen über moderne Gartenbüros bis hin zu gemütlichen Gartenlauben mit Terrasse. Je nach Größe und Ausstattung können allein dafür zwischen 2.000 und 15.000 Euro anfallen. Je nach Lust und Laune muss man für die Außenanlagen insgesamt 20.000 bis 60.000 Euro veranschlagen. Nach einer Phase sehr niedriger Zinsen liegen die Bauzinsen derzeit bei etwa 3,5 bis 4,0 Prozent (Stand Juni 2025), was viele Bauherren dazu veranlasst, ihre Finanzierungspläne sorgfältig zu überdenken.
„Garten? Den kann ich doch selber anlegen!“ Tatsächlich kann man durch Eigenleistung ein paar Tausend Euro sparen, aber wenn das Ganze sich nicht über längere Zeit hinziehen soll, kommt man kaum umhin, einen professionellen Gartenbauer hinzuziehen.
Kreditsumme erhöhen
Was also tun? Die naheliegende Lösung besteht darin, die aktuellen Zinsbedingungen zu nutzen und die Kreditsumme zu erhöhen. Angenommen das Haus wird bisher mit Gesamtkosten von 450.000 Euro kalkuliert. Die Bauherrschaft bringt 150.000 Euro, also ein Drittel davon, als Eigenkapital mit. Nun beschließt die Bauherrschaft, die Außenanlagen gleich noch mitmachen zu lassen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 25.000 Euro, 5.000 Euro bestreiten die Hausbesitzer durch Eigenleistung. Dadurch erhöhen sich die Gestehungskosten auf 470.000 Euro, der Kreditbedarf beträgt nun 320.000 Euro statt 300.000 Euro.
Damit die Kreditkosten dadurch nicht unverhältnismäßig teuer werden, ist es entscheidend, dass der Beleihungsauslauf die 80-Prozent-Marke nicht überschreitet. Das ist hier der Fall. Selbst wenn man den üblichen Sicherheitsabschlag von zehn Prozent auf den Verkehrswert des Hauses vornimmt, erhöht sich bei diesem Beispiel der Beleihungsauslauf von rund 74 auf 75,5 Prozent.
Um die Zinsen möglichst lange zu sichern, vereinbaren die Bauleute mit ihrem Kreditgeber eine 15-jährige Zinsbindung. Der Sollzins liegt bei 3,70 Prozent (3,76 Prozent eff.), als anfängliche Tilgung werden 2,5 Prozent festgelegt. Die monatliche Rate beträgt somit 1.653 Euro. Die Restschuld am Ende des Zinsbindungszeitraumes läge – ohne Sondertilgungen – bei 169.984 Euro.
Wären die Bauleute bei ihrem ursprünglichen Finanzierungsvolumen von 300.000 Euro geblieben, hätte sich die monatliche Rate bei gleicher Tilgung (Sollzins 3,65 Prozent, 3,71 Prozent eff.) auf 1.544 Euro belaufen (Restschuld nach 15 Jahren 159.360 Euro). Die Differenz liegt also bei etwa 109 Euro pro Monat.
Alternative Bausparvertrag?
Wäre es sinnvoller, die monatliche Mehrbelastung in einen Bausparvertrag zu investieren, um dann nach sieben Jahren das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen? Eher nein, denn für eine Bausparsumme von 20.000 Euro müsste die Bauherrschaft je nach Anbieter und Tarif ca. 150 bis 180 Euro pro Monat aufbringen. Und dazu sieben Jahre warten, um das Projekt Garten zu verwirklichen.
Fazit: Ein schöner Garten erhöht die Lebensqualität ganz erheblich. Bauherren sollten die derzeit noch moderaten Zinsen nutzen und den Garten gleich mitgestalten lassen. Zumindest so weit, dass die Wohnfreude ungetrübt ist und sich alle Hausbewohner gerne im Freien aufhalten.