Umstieg von Heizöl auf Flüssiggas: Wie funktioniert das eigentlich?

Wird der Umweltgedanke mit in die Heizart-Überlegung eingepflegt, siegt Flüssiggas um Längen. Der Schadstoffausstoß ist wesentlich geringer, zudem bedeutet der Umstieg auch die Anschaffung einer neuen, modernen und somit effizienteren Heizungsanlage. Auf längere Sicht ist Flüssiggas zudem günstiger, denn nicht nur ist die Anschaffung einer neuen Anlage vergleichsweise günstig, die Anschaffung wird mitunter gefördert. Aber wann lohnt sich ein Umstieg und wie funktioniert die Umstellung?

Wann lohnt sich ein Umstieg?

Generell lohnt sich der Umstieg auf Flüssiggas immer dann, wenn ohnehin eine neue Heizungsanlage angeschafft werden müsste. Theoretisch wäre der Umstieg auch bei einer recht neuen Ölheizung auf lange Sicht günstig, doch würde der vorzeitige Austausch wieder Ressourcen verbrauchen und natürlich auch Geld kosten, bevor sich die alte Anlage halbwegs amortisiert hat. Es gilt also:

  • Heizungsmodernisierung – die alte Anlage ist bereits älter oder mittlerweile sehr reparaturanfällig. Im Schnitt kann durchaus gesagt werden, dass ein Umstieg sinnvoll ist, wenn die alte Anlage zehn Jahre oder älter ist.
  • Hausmodernisierung – auch wenn das Haus allgemein modernisiert und auf den neuesten Stand bezüglich der Umweltanforderungen gebracht wird, ist ein Umstieg empfehlenswert.
  • Umgestaltung – dieser Punkt trifft nur teilweise zu: Soll die räumliche Gestaltung geändert werden, könnte eine Umstellung eines Öltanks hohe Kosten und Komplikationen verursachen. Ein Gastank muss zwar ebenfalls aufgestellt werden und nimmt somit Raum ein, doch erfordert er allgemein weniger umweltschützende Maßnahmen. Wirklich einfach ist es natürlich, wenn das Haus gleichzeitig an die Fernwärme angeschlossen wird. Nun entfällt sogar der Tank und das Gas wird durch die Fernleitung ins Haus gebracht.

Wie funktioniert ein Umstieg auf Flüssiggas?

Für sich betrachtet ist der Umstieg auf Flüssiggas nicht kompliziert, da er ohnehin mit dem Austausch der Heizungsanlage und somit der Beratung einer guten Fachfirma einhergeht. Wichtig ist, vorab zu klären, welche Anschlussart möglich ist:

  • Gasleitung – wurde in der Straße bereits eine Gasleitung verlegt, an die das Haus angeschlossen werden kann? In diesem Fall fallen zwar Kosten für den Anschluss an, dafür ist es nicht notwendig, einen Gastank aufzustellen. Wie hoch die Anschlusskosten sind, hängt von der Gemeinde und natürlich dem Grundstück ab.
  • Heizungsanlage – Hauseigentümer sollten sich diesbezüglich gut beraten lassen, da der Brennwert und somit der Verbrauch der Heizung mit über die Fördermöglichkeiten bestimmen. Je nach Anlage ist es ratsam, auch die Heizkörper auszutauschen. Moderne Heizkörper bieten eine bessere Wärmeverteilung im Raum und sind sparsamer.
  • Tank und Anbieter – gemeinsam mit einer Gasheizung kann in der Regel der Tank angeschafft werden, der dann notwendig ist, wenn kein Gasanschluss vorhanden ist. Der Gastank wird über Leitungen mit der Heizung verbunden – auch hierfür fallen Kosten an, die je nach Strecke und Gelände variieren. Die Tanks können gemietet oder gekauft werden.

Für den Umstieg auf eine Gasheizung sind Fördermöglichkeiten der KfW-Bank möglich. Besonders das Programm 152, also energieeffizientes Bauen und Sanieren, kommt infrage. Bezüglich der alten Heizung gilt:

  • Anlage – diese wird in der Regel von der Fachfirma entsorgt, die auch den Einbau vornimmt.
  • Tank – Heizöltanks müssen speziell entsorgt werden. Manchmal übernimmt die Entsorgung auch die Fachfirma, die die Gasheizung einbaut, manchmal müssen sich Hausbesitzer eigenständig an das Unternehmen wenden, welches den Tank zur Verfügung gestellt hat.

Eine gute Heizungsfirma berät Kunden rundum und klärt auch über die Entsorgung des alten Tanks und etwaiger Altlasten auf.

Welche Vorteile lassen sich künftig nutzen?

Bei einer neuen Gasheizung gilt natürlich, dass diese sparsamer ist. Wird gleichzeitig das Haus gedämmt und eventuell sogar Heizkörper ausgetauscht, ist der Spareffekt schnell sichtbar. Ansonsten sind folgende Vorteile nutzbar:

  • Mehr Raum – dieser Punkt gilt für diejenigen, die direkt an den Gasanschluss angeschlossen sind und keinen Tank benötigen. Das Gas kommt praktisch aus der Leitung, wie auch das Wasser. Hausbesitzer können nun einfach den günstigsten Gasanbieter wählen und einen Vertrag abschließen.
  • Mit Tank – dieser erfordert nicht mehr die Sicherheiten, die ein Öltank bedarf. Natürlich nimmt er noch Platz weg. Man kann sich aber auch für die platzsparende unterirdische Variante entscheiden.
  • Kosten – Erdgas ist günstiger als Öl und gleichzeitig sauberer. Sollte es zu einer CO2-Steuer kommen, werden Erdgasnutzer wahrscheinlich weniger zahlen, als Besitzer einer Ölheizung. Neue Anlagen sind allgemein sparsamer als ältere, sodass der Verbrauch deutlich sinkt.
  • Kompatibel – moderne Gasthermen können mit anderen Heizungsarten kombiniert werden. Infrage kommt beispielsweise eine Solaranlage, die mitunter die Warmwassergewinnung unterstützen könnte. Auch hierfür können wieder Förderungen abgerufen werden.

In der Anschaffung liegen Gasheizungen deutlich unter den Kosten der Wärmepumpe und auch im Verbrauch sind sie relativ günstig. Wie viel wirklich gespart werden kann, hängt stets vom Einzelfall ab. Ist das Haus unzureichend gedämmt oder wird die Heizung über Monate bis zum Anschlag aufgedreht, ist die Gasheizung natürlich nicht günstiger als andere. Aus diesem Grund lohnt es sich, vor der Anschaffung einen Energieberater zu beauftragen und wirklich zu schauen, wo es Handlungsbedarf im Haus gibt. Umso mehr Faktoren Hand in Hand gehen, desto mehr können Nutzer auch sparen, ohne auf eine angenehme Wärme zu verzichten.

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