Smarte Türen und Tore: So schützen Sie Ihr Eigenheim

In einem idealen Smart Home arbeiten die einzelnen Komponenten zusammen, ihre Aktivitäten hängen zum Teil voneinander ab und orientieren sich an festgelegten Szenarien. Geht die Sonne unter, schaltet sich das Licht im Eingangsbereich bei wahrgenommener Bewegung ein. Steigen die Temperaturen in den Wohnräumen über 23 Grad, wird die Klimaanlage aktiviert. Das System registriert die nahende Ankunft eines Bewohners über das mitgeführte Smartphone und sorgt für die wunschgemäße Innentemperatur. Smart Homes bieten viel Komfort und sie können noch viel mehr. Sie schützen Ihr Hab und Gut vor fremdem Zugriff, denn es gibt inzwischen smarte Türen und Tore, die mehr können, als jemandem Zutritt zu verschaffen oder zu verwehren.

Smarte Tore: steuern, überwachen, prüfen

Ein Tor ist eine sichtbare Abgrenzung Ihres Grundstücks. Das gewählte Design repräsentiert Ihren Stil nach außen. Dabei können niedrige oder offen gestaltete Tore ein wesentliches Gestaltungselement sein, welches die Architektur des Hauses unterstreicht. Ein geschlossenes Tor in jeder Höhe markiert eine Barriere, die nicht ohne weiteres überschritten werden kann und darf.

Ein Tor ist aber nicht nur ein optisches Design-Statement, welches Ihren persönlichen Lebensbereich abgrenzt, sondern vor allem auch ein Sicherheitselement. Ab einer gewissen Höhe ist ein Tor ein schwer zu überwindendes Hindernis, welches eine klare Sprache spricht: Hier soll niemand ungefragt auf das Grundstück gelangen. Ein massives Hoftor bringt einige hundert Kilogramm auf die Waage und lässt sich am besten über einen Motor steuern.

Was können smarte Tore leisten?

Ein smartes Tor lässt sich in das gesamte Sicherheitskonzept eines Smart Homes integrieren. Über die App im Smartphone haben Sie Zugriff darauf und können es bedienen. Die Bedienung per Smartphone ist komfortabel und sicher. Es lassen sich mehrere Benutzer verwalten, was die Herausgabe von Schlüsseln oder Fernbedienungen, wie es bislang nötig war, überflüssig macht. Mit einem smarten Tor haben Sie die volle Kontrolle, denn Sie können es zusätzlich mit einer Kamera ausstatten. Auf diesem Weg haben Sie nicht nur Zugriff auf das Tor, sondern können auch überprüfen, ob sich jemand auf dem Grundstück aufhält.

  • Sie können mehrere Tore über eine App überwachen.
  • Es lassen sich mehrere Nutzer integrieren und verschiedene Nutzerrechte zuweisen.
  • Über die App können Sie sich beispielsweise den Torstatus und den Stand des Sensor-Akkus anzeigen lassen.
  • Die App protokolliert alle Ereignisse und stellt sie zur Kontrolle zur Verfügung. Wenn es ungewöhnliche Ereignisse in der Vergangenheit gab, können Sie diese erkennen.
  • Sie haben jederzeit die Möglichkeit die Echtzeit-Videoüberwachung an jedem einzelnen Tor zu nutzen.

Bei der Videoüberwachung müssen Sie einige Regeln beachten, der Gesetzgeber hat dazu klare Vorschriften formuliert.

Videoüberwachung auf Grundstücken: Das ist erlaubt

Bei der Videoüberwachung müssen Sie einige Regeln beachten, der Gesetzgeber hat dazu klare Vorschriften formuliert. Alarmfunktionen und Videoüberwachung sind in Häusern wie diesem nachhaltigen Musterhaus bereits inkludiert. Wenn Sie Ihre bestehende Immobilie nachrüsten und eine Videoüberwachung – beispielsweise in Verbindung mit Ihrem Tor oder Ihrer Haustür – installieren wollen, müssen Sie sich genauso wie bei einem Neubau an geltendes Recht halten. Die wichtigste gesetzliche Vorschrift, die Sie beachten müssen, ist, dass Sie nur Ihr eigenes Grundstück filmen dürfen. Das bedeutet, dass Ihre Kamera an der Haustür oder Tor installiert werden darf, aber weder das Nachbargrundstück noch öffentliche Flächen erfassen darf.

Auf einem Privatgrundstück müssen Sie kein Hinweisschild anbringen, welches auf die installierte Kamera aufmerksam macht. Aber ein Schild hat zusätzlich abschreckende Wirkung. Der psychologische Effekt eines Hinweisschilds hält so manchen Kriminellen von einem Einbruch ab.

Ein Bild, das Gebäude, draußen, Haus, Straße enthält.

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Licht vermittelt dem Betrachter einen bewohnten Eindruck, was Einbrecher abschrecken kann. Bild: pixabay.com © pexels

Smarte Haustüren: Der Butler, der niemals schläft

Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass eine Haustür nur so sicher ist wie ihre Widerstandsklasse. Eine sichere Haustür ist mit Schutzbeschlägen ausgestattet, weist ein verstärktes Türblatt auf, ein stabiles Schloss mit Mehrfachverriegelung, eine Bandseitensicherung aus Metall und ein entsprechendes Sicherheitsglas, soweit Glas genutzt wird. Wenn Einbrecher durch die Haustür in eine Immobilie eindringen, konzentrieren sie sich auf die Schwachstellen einer Tür. Die Schwachstellen sind das Türblatt, die Zargen, das Schloss und die Beschläge.

Widerstandsklassen von Haustüren

Die DIN EN 1627 in der Version aus dem Jahr 2011 beinhaltet die Widerstandsklassen, die für Fenster und Türen gelten. Der Begriff „Widerstandsklasse“ wird in der europaweit gültigen Richtlinie mit dem englischen Ausdruck „Resistance Class“ bezeichnet und mit RC abgekürzt. Die Widerstandsklassen sind in 6 Stufen aufgeteilt. Besonders einbruchsichere Haustüren werden in die Klasse RC4 bis RC6 eingeordnet. Je höher die Zahl, desto sicherer die Tür. Wer sich für eine Haustür der Klasse RC3 und darunter entscheidet muss damit rechnen, dass die Tür innerhalb von 3 bis 5 Minuten mit einfachen Werkzeugen wie einem Schraubendreher aufgehebelt werden kann.

RC4: Eine Haustür der Widerstandsklasse RC4 hält einem geplanten Einbruch mit Profi-Werkzeug eines erfahrenen Täters stand. Wenn dieser mit Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer, Meißel, einem Sägewerkzeug oder Akkubohrer versucht durch die Haustür einzudringen, hält eine RC4-Haustür den Einbruchversuchen mindestens 10 Minuten stand.

RC5: Eine Haustür der Widerstandsklasse RC5 hält Einbruchversuchen mindestens 15 Minuten stand. Das gilt für den Einsatz von Elektrowerkzeugen wie Winkelschleifern, mit denen professionelle Täter der Haustür zu Leibe rücken.

RC6: Wenn Sie sich für eine Haustür der Widerstandsklasse RC6 entscheiden, hält diese massiven Einbruchversuchen auch mit Unterstützung von schweren Winkelschleifer für mindestens 20 Minuten stand.

In der Zeit, in der Ihre Haustür Einbruchversuchen standhält, können smarte Komponenten einen Alarm absetzen. Sie haben die Möglichkeit, über die Kamera nachzusehen, was vor sich geht und die Polizei anzurufen. Alternativ oder zusätzlich zur eigenen Aufmerksamkeit bezüglich der Überwachung können Sie einem Sicherheitsdienst Zugriff auf Ihre smarte Haustür bzw. Ihre Sicherheitsfeatures verschaffen.

So schützen smarte Features an der Haustür vor Einbrechern

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einer Haustür abzusichern. Eine immer beliebter werdende Option ist der Fingerprint-Sensor. Dieser wird in die Haustür integriert und kann nur von bestimmten Personen benutzt werden. Eine Kameraüberwachung ist ebenfalls dienlich, um die Sicherheit im Eingangsbereich zu erhöhen. Darüber haben Sie stets die Möglichkeit zu beobachten, was sich vor der Haustür abspielt. Weiter gibt es Module zur Gesichtserkennung, die das Eindringen ungebetener Gäste grundsätzlich erschweren. Zudem können Sie Bewegungssensoren nutzen, die einen Alarm absetzen, falls die Tür unerwartet geöffnet wird.

Smarte Sicherheitsfeatures aufeinander abstimmen

Ein ausgereifter smarter Einbruchschutz ergibt sich aus dem Zusammenspiel verschiedener smarter Komponenten. Diese sind so aufeinander abgestimmt, dass Diebe wirksam abgeschreckt werden und von einem Einbruchversuch absehen. Folgende Beispiele sollen zeigen, wie so etwas aussehen kann.

Beispiel 1

Ein Krimineller spioniert Ihre Nachbarschaft aus. In Ihrem Haus läuft offenbar ein Fernsehgerät, Musik dringt durch die Fenster nach draußen, Licht brennt in den Innenräumen und die Rollladen werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten hoch- und heruntergefahren. Das Haus macht einen bewohnten Eindruck und kommt deshalb für die meisten Einbrecher nicht infrage.

Beispiel 2

Ein Einbrecher schleicht sich in der Nacht über den Rasen zum Kellerfenster und löst damit den Alarm eines Bewegungssensors aus. Das Licht geht an, es ertönt ein lautes Alarmgeräusch und die Videokamera schaltet sich ein. Der Einbrecher flüchtet.

Ein Smart Home kann auf mehreren Wegen für mehr Sicherheit sorgen. Sie entscheiden, welche Komponenten für Sie in Frage kommen. Es ist ratsam, das Sicherheitskonzept umsichtig zu planen und dazu einen Fachmann einzuschalten, der mit Rat und Tat zur Seite steht.

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