Massivbaustoffe

Hausbau Helden Massivbaustoffe
Foto: Envato Elements/KYNASTUDIO

Solide und langlebig: immer noch sind Ziegel, Poren- und Leichtbeton sowie Kalksandstein die beliebtesten Wandbaustoffe. Wir erläutern die gängigen Bauweisen.

Massivhäuser genießen hierzulande einen hohen Stellenwert. Die solide Bauweise zieht langfristig nur geringe Kosten für die Instandhaltung nach sich und die lange Lebensdauer sichert den Werterhalt. Der kontinuierlich hohe Marktanteil bestätigt das. Zum gleichen Schluss kommt auch eine Studie der DIA Consulting AG zur Wertentwicklung von Ein- und Zweifamilienhäusern. Jeder zweite Bauherr entscheidet sich für ein Haus aus Stein. Alle massiven Wandbaustoffe werden aus den einheimischen mineralischen Rohstoffen Sand, Kies, Ton und Kalk hergestellt. Daraus entstehen schwere Baustoffe mit hohen Wärmespeichermassen, die für ein ausgeglichenes Raumklima im Winter wie im Sommer sorgen. Die Masse garantiert gleichzeitig den guten Schallschutz: Ein Kriterium, das viele Bauherren sehr schätzen.

Auch dem Anforderungsniveau der Energiesparverordnung EnEV hält ein Haus aus Stein problemlos stand. Verstärkt ins Blickfeld rücken jedoch die Luft- und Winddichtheit sowie Wärmebrücken. Gemauerte Wände sind baustoffbedingt winddicht. Es können sich keine Ritzen und Spalten bilden, durch die die Wärme entweichen kann. Energieverluste durch Wärmebrücken lassen sich durch Sonderelemente drastisch minimieren. Beispiel sind bereits wärmegedämmte Flachstürze, U-Schalen oder Rollladenkästen.

Mit Blick in den Geldbeutel findet sich von Schlüsselfertig- Angeboten über Ausbauhäuser bis hin zu kompletten Rohbausätzen mit einem hohen Anteil an Eigenleistung für jeden eine passende Lösung. Verarbeitungsseitig bieten die Hersteller seit Jahren moderne, rationell einsetzbare und kostensparende Produktsysteme an. Es sind ausgereifte Systeme arbeitssparender, aufeinander abgestimmter Mauersteine auf dem Markt, die den verschiedensten Ansprüchen für den „Rohbau aus einem Guss“ gerecht werden.

Stand der Technik sind großformatige Block- oder Planziegel mit Nut- und Federausbildung, die eine Stoßfugenvermörtelung überflüssig macht. Auch elementierte Bauweisen setzen sich zunehmend durch. Der werkseitige Vorfertigungsgrad bringt Zeit- und Kostenvorteile auf der Baustelle und reicht von geschosshohen bis hin zu fix und fertigen Wandelementen. Generell setzt die Bauweise auch Wünschen nach einer individuellen Architektur keine Grenzen. Ein Massivhaus ist eine Investition in die Zukunft, das sich im Ernstfall auch gut verkaufen lässt. Es ist behaglich und wirtschaftlich und bietet zusätzlich hohe Sicherheit bei Bränden. Denn Mauerwerk brennt nicht, was sich günstig auf die Versicherungsprämie auswirkt.

 Kurzporträts der gängigsten massiven Wandbaustoffe

Mauerziegel

Nach wie vor werden die meisten Massivhäuser aus Ziegeln gebaut. Dahinter stehen Eigenschaften wie die hohe Wärmedämmung und Druckfestigkeit sowie das angenehme Raumklima infolge der feuchteregulierenden Wirkung. Die Rohlinge werden bei ca. 1000 Grad aus Ton gebrannt. Das Brennen führt zu der beständigen keramischen Struktur, weshalb Ziegel später auch kaum noch schwinden. Porosierende Zusätze in der Rohmasse sind der Grund für den guten Wärmeschutz. Darüber hinaus sind die schweren Bauteile der Massivbauweise auch Garanten für hohe Winddichtigkeit.

Porenbeton

Der auch als Leichtgewicht bekannte Massivbaustoff setzt sich aus quarzhaltigem Sand und Zement oder Kalk zusammen. Die Rohmasse wird mit Aluminiumpulver aufgebläht und bei 200 Grad gehärtet. Dabei entstehen Millionen feinster Luftporen, die für hervorragende Dämmwerte sorgen. Bereits eine einschalige, 30 cm dicke Wand erfüllt den EnEV- Standard. Wegen des geringen Gewichtes ist dieser Baustoff für Selbstbauer prädestiniert.

Kalksandstein

Ausgangsstoff bei den weißen Steinen ist eine Mischung aus Kalk, Sand und Wasser. Die Rohmasse wird in Formen gepresst und bei 200 Grad unter Dampfdruck ausgehärtet. Das daraus entstehende dichte und schwere Material ist sehr druckfest und schützt sehr gut gegen Lärm. Als zukunftsorientierte Wandkonstruktion wird die schlanke, hochgedämmte KS-Außenwand empfohlen. Die geringe Wanddicke bringt zusätzlich einen Wohnflächengewinn.

Leichtbeton/Bimssteine

Leichtbetone bestehen aus Zement und Wasser sowie – zwecks besserer Wärmedämmung – einem porigen Zuschlagstoff. Üblich sind Bims oder Ton. Bims ist ein leichtes, poröses Naturgestein vulkanischen Ursprungs mit einer hohen Kornfestigkeit. Der fertige Wandbaustoff ist deshalb druckfest, schallisolierend und wärmedämmend. Durch die kontinuierlich weiterentwickelte Steintechnologie sind heute Steine mit Lamda-Spitzenwerten von 0,11 (W/mK) auf dem Markt.

Leichtbeton/Blähton

Für Blähton wird Ton in langen, rotierenden Öfen gebrannt. So entstehen viele kleine aufgeblähte Tonkügelchen mit einer Oberfläche, die durch Hitzeeinwirkung versiegelt wurde (Versinterung). Die zahllosen Luftporen unter der keramischen Schale sorgen für beste Dämmeffekte. Durch verbesserte Technologien konnten bei Blähton die Wärmedämmwerte der Steine in den letzten Jahren um rund 20 Prozent verbessert werden. Das dichte Materialgefüge ist druckfest und darüber hinaus auch schallschützend.

Typische Wandkonstruktionen im Überblick

Wandkonstruktionen im Massivbau
1) Mauerziegel, (2) Porenbeton, (3) Kalksandstein, (4) Bims, (5) Blähbeton

Mauerziegel:
Kalk-Gips 1,5 cm einschaliges Planziegel-Mauerwerk 36,5 cm, mineralischer Leichtputz 2 cm

Porenbeton:
Gipsputz 1 cm, Porenbeton-Wandelement 30 cm, Kalkzementputz 1,5 cm

Kalksandstein:
Innenputz 1,5 cm, Kalksandstein 17,5 cm, Vollwärmeschutz 10 cm, Außenputz 1 cm

Bims:
Gips- Innenputz 1 cm, Bimsmauerwerk 36,5 cm, Kalkzement Kratzputz 2 cm

Blähton:
Innenputz 1,5 cm, Blähton-Mauerwerk 36 cm, Außenputz 2 cm

 Kein Materialmix

Achten Sie darauf, dass Ihr Massivhaus möglichst nicht aus Mischmauerwerk errichtet wird.

Risse und Wärmebrücken lassen sich so vermeiden. Denn: Die Baustoffe unterscheiden sich in ihren materialspezifischen Eigenschaften sowie hinsichtlich ihres Schwind- und Kriechverhaltens. Die Folge davon sind Spannungen im Putzuntergrund, und durch abweichende Wärmeleitwerte kann sich Kondenswasser an den Rauminnenwänden bilden.

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