Treppen für Einfamilienhäuser

Einfamilienhaus mit Treppe
Foto: Kenngott

An Treppen stellt jeder hohe Anforderungen: Sie sollen bequem zu begehen sein, schön aussehen, nicht zu viel Platz verbrauchen sowie sicher und langlebig sein.

Planung von Treppen

Am Anfang der Planung steht die Frage nach der Lage: Wollen Sie die Treppe offen im Wohnraum oder separat in der Diele platzieren? Bei der ersten Variante kann die Treppe als Raumteiler oder „Möbelstück“ installiert werden. Allerdings wird der Wohnraum dadurch zur Erschließungsfläche. Durch die offene Gestaltung rücken Erd- und Obergeschoss sowohl optisch als auch akustisch näher zusammen.

Liegt die Treppe separat in Diele oder Treppenhaus, ist mehr Privatsphäre garantiert. Auch kann dann das Obergeschoss später abgetrennt und separat genutzt werden. Ist ein Kellerabgang gewünscht und führt dieser in ein unbeheiztes Untergeschoss, muss die Treppe nach unten aus energetischen Gründen vom Wohnraum abgetrennt sein. Wichtig ist auch, dass der Treppenantritt nicht zu dicht hinter der Haustür liegt. Keinesfalls sollte bei offenstehender Haustür der Aufgang versperrt sein.

Treppenformen

Je nach Form braucht eine Treppe unterschiedlich viel Fläche: Spindeltreppen können wahre Platzsparer sein, sind als Haupt-Treppe aber weniger geeignet – oder müssen dann so breit geplant sein, dass sie ähnlich viel Raum einnehmen wie eine halbgewendelte Treppe.
Eine gerade, einläufige Treppe benötigt etwa zehn bis 12 Quadratmeter, eine zweiläufige gerade Treppe mit Wendepodest neun bis zehn Quadratmeter, eine halb oder viertelgewendelte Treppe kommt je nach Grundriss und Breite mit sechs bis neun Quadratmetern Fläche aus.

Begehbarkeit einerTreppe

Der gleichbleibende Stufenzuschnitt bei geradläufigen Treppen erleichtert das Begehen und schafft Trittsicherheit. Ein Wendepodest, das die Treppe nach ein paar Stufen unterbricht, bietet Platz zum Verschnaufen. Die Laufbreite der Treppe sollte im Wohnhaus mindestens 80 Zentimeter betragen.

Treppenbeleuchtung

Gute Beleuchtung setzt eine Treppe richtig in Szene und dient der Sicherheit. Lichtschalter am Anfang und Ende der Treppe sind optimal. Die Leuchten sollten parallel zum Treppenverlauf platziert sein, jeweils über den Antritten und Podesten und auf keinen Fall blenden. Die Allgemeinbeleuchtung muss gleichmäßig und so gesetzt sein, dass sie vom oberen Treppenabsatz nach unten leuchtet.

Treppenmaterialien

Als Materialien kommen im Einfamilienhaus häufig Holz- oder Holz-Stahl-Kombinationen zum Einsatz. Bei den Stufen sollten rutschhemmende Eigenschaften und Reinigungsaufwand bedacht werden. Gerade Treppen werden gelegentlich in Sichtbeton ausgeführt, aber auch Glas oder Naturstein sind möglich. Hier spielt der Preis eine entscheidende Rolle. Als groben Richtwert können Sie mit mindestens 2000 Euro pro Geschoss rechnen. Massive Hartholztreppen gibt es ab 3000 Euro. Bei individuellen Ausführungen geht es bis weit über 10000 Euro. Wer für das Alter vorsorgen will, kann in Diele oder Flur auf allen Geschossen Platz für einen Liftschacht vorsehen.

Gibt es keinen Kellerabgang, bleibt die Fläche unter der Treppe oft ungenutzt. Der Raum wird verschenkt. Dabei geht es auch ganz anders: Ob als clevere Einbaulösung, kompletter Vorratsschrank, offenes Regal oder als Platz für Garderobe und Schuhschrank – der Raum unter der Treppe kann auf vielfältige Weise genutzt werden.

Schallschutz und Treppen-Sicherheit

Trittschall lässt sich auf Treppen nicht vermeiden. Doch es gibt konstruktive Maßnahmen, mit denen sich seine Ausbreitung reduzieren lässt. Wichtig ist die schalltechnische Entkopplung der Treppe, indem die Schallübertragung von den Treppenläufen auf die -Wände und Decken möglichst unterbunden wird. Auch Teppich auf den Stufen dämpft den Lärm. Wer lärmempfindlich ist, sollte das Thema Schallschutz gezielt ansprechen.

Treppen können besonders für Kinder und ältere Menschen zur Unfallquelle werden. Wichtig sind daher griffige Geländer und Handläufe. Freie Seiten müssen mit einem mindestens 90 Zentimeter hohem Geländer gesichert werden, Geländerstäbe sollten maximal zwölf Zentimeter auseinander stehen, damit Kinder auf keinen Fall mit ihrem Kopf zwischen den Stäben stecken bleiben können.

(aus der Zeitschrift profertighaus 1/2-2019)

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