Barrierefrei: Zukunftsfähig mit Komfort

Hausbau Helden Barrierefrei: Zukunftsfähig mit Komfort
Foto: Envato Elements/Zinkevych_D

Eine Vision: Wenn man auf das Traum-Haus zugeht, öffnet sich die Haustür berührungsfrei, die Rollläden fahren elektrisch, die Lampen gehen per Infrarot-Fernbedienung oder gar über gesprochene Befehle an. Es gibt Zentralschalter, die abends mit einem Knopfdruck alle Lichter im Haus löschen und morgens die Rollläden synchron hochfahren.

In der Küche sind Arbeitsplatten und Kochinsel höhenverstellbar. Auch die Oberschränke lassen sich absenken, damit man das Geschirr bequem einräumen kann. Im Bad schließlich gibt es eine ebenerdige Dusche. Und damit es auch die Kinder richtig bequem haben, ein höhenverstellbares Waschbecken.

Hier denkt eigentlich niemand an „behindertengerechtes Bauen, an Alter, Krankheit oder körperliche Gebrechen. Nein! So ein Haustraum erscheint eher als der pure Luxus. Aber solche Visionen lassen sich heute durchaus schon zu bezahlbaren Kosten als „barrierefreie“ Häuser planen. Und das bedeutet nicht nur altengerecht, sondern auch kinder- und familienfreundlich.

Renommierte Fertigbaufirmen bieten barrierefreie Hausplanungen standardmäßig an – egal ob es nun um eine spezielle behindertengerechte Lösung geht oder eben um das vorausschauende Bauen eines (Mehrgenerationen-)Hauses. Einige Fertighausunternehmen haben sogar barrierefreie Musterhäuser oder können auf gebaute Referenzhäuser verweisen, damit Interessenten vor ihren Entscheidungen alles 1:1 sehen können.

Eine barrierefreie Hausplanung beginnt beim durchdachten Wohnkonzept. Ideal ist natürlich ein Bungalow, doch aus Kostengründen (kleines Grundstück) kann auch die klassische Unterteilung „unten wohnen, oben schlafen“ durchaus das Passende für die Familie sein. Wichtig ist jedoch, so zu planen, dass bei Bedarf mit geringem Aufwand eine ebenerdige,  separate Wohnung möglich ist: Neben dem Wohnbereich also ausgestattet mit Küche, Bad/WC und Schlafzimmer.

Große Verkehrsflächen, keine Stolperfallen

Beim Grundriss sollte man auf enge, verwinkelte Flure verzichten. Besser sind große Verkehrsflächen. Als praktisch erweisen sich breite Flure und ein groß dimensionierter Windfang mit Platz für Garderobenschrank, Kinderwagen und Empfang von Gästen. Die „Bewegungsflächen“ im Windfang, vorm Waschbecken oder am Tisch, müssen für Rollstuhlfahrer mindestens 150 mal 150 Zentimeter messen! Treppen sollten Minimum einen Meter breit sein. Wenn sie geradläufig sind, kann später kostengünstig ein Treppenlift nachgerüstet werden.

Das Badezimmer wird heutzutage ohnehin meist etwas großzügiger dimensioniert. So müssen später bei Bedarf nur noch behindertengerechte Sanitärobjekte nebst Haltegriffen und Aufstehhilfen montiert werden. Ideal ist es, wenn die Tür nach außen öffnet. Für die Behinderten-Planung ist das sogar ein Muss. Komfortabel und sicher ist eine bodengleiche Dusche mit rutschfreier Standfläche.

Mit einem stufenlosen  Hauseingang werden Großeltern, aber auch kleinere Kinder gerne ins Haus kommen. Für die Eltern mit Kinderwagen ist dies ebenfalls eine riesige Hilfe. Praktisch und für Rollstuhlfahrer eigentlich Pflicht sind 100 Zentimeter breite Türen. Noch besser sind Schiebetüren, die auch im geöffneten Zustand kein Hindernis darstellen. Ebene, durchgehende Böden ohne Stolperfallen wirken großzügig und sind später „Rolli“-geeignet.

Installation der Zukunft: Elektro-Bus

Seit Jahren bereits gibt es die sogenannte Bus-Technik. Diese Form der Elektroinstallation ist zwar noch immer vergleichsweise teuer, doch kann man recht preiswert schon mal die Grundinstallation so ausführen lassen, dass das Bus-System zu einem späteren Zeitpunkt – auch stufenweise – wunsch- beziehungsweise bedarfsgerecht ausgebaut werden kann. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und reichen von elektrischen Schiebetüren, Fenstern und Rollläden bis zu bedienbaren Displays im Schlafzimmer und an anderen Stellen im ganzen Haus.

Wenn entsprechende Sensoren und Antriebe installiert sind, kann man die Anlage beispielsweise so programmieren, dass bei Regen automatisch die Dachflächenfenster schließen. Auch dabei liegt es auf der Hand, dass manches, was für gesunde Menschen ausgesprochen komfortabel ist, für Behinderte oder Alte eine Notwendigkeit darstellen kann.

Warenkorb
Scroll to Top