
Vollelektrisch, niedriger Energieverbrauch sowie die häufig vorhandene Möglichkeit, das Haus im Sommer zu kühlen. Dank dieser Faktoren sind Wärmepumpen nicht nur beliebt, sondern gelten als wichtigste Zukunftsoption der Gebäudebeheizung. Doch während Neubauten praktisch zwangsläufig für den Einbau optimiert werden, ist bei Nachrüstungen vielfach mehr zu tun.
Basis-Informationen rund um die Wärmepumpe
Sowohl, um zu verstehen, warum eine Nachrüstung oftmals mehr ist als bloß „Plug and Play“, und um eine wirklich perfekt passende Wärmepumpe zu finden, solltest du einige grundsätzliche Dinge wissen und evaluieren. Fangen wir mit dem Wichtigsten an.
Die Funktionsweise von Wärmepumpen
Wie wir dir noch genauer erläutern werden, gibt es unterschiedliche Arten dieser Heizungen. Beim grundsätzlichen Arbeitsprinzip sind sie jedoch alle gleich. Schematisch funktioniert es folgendermaßen:
- 1. Eine sogenannte Wärmequellenanlage nimmt in der Umwelt vorhandene Wärmeenergie auf – woher diese Energie kommt, hängt von der Art der Wärmepumpe ab. Bitte diese Wärme nicht als „gefühlte Wärme“ fehlinterpretieren. Beispielsweise enthält Luft sogar bei Minusgraden noch Wärmeenergie.
- 2. In der eigentlichen Wärmepumpe wird diese Wärmeenergie, ähnlich wie bei einem umgekehrt laufenden Kühlschrank, sozusagen „verdichtet“, wodurch sie – vereinfacht formuliert – von einer nur als Energie vorhandenen Wärme in eine für den Menschen spürbare Wärme umgewandelt wird. Das geschieht in einem Wärmetauscher, in dem die Umweltwärme ein Kältemittel verdampfen lässt. Dieser Dampf wird anschließend komprimiert, wodurch er sich noch weiter erhitzt.
- 3. Die Wärme des Dampfes wird in einem zweiten Wärmetauscher an einen Heizkreislauf sowie (wenigstens in vielen Gebäuden) an einen Brauchwasserkreislauf abgegeben. Mitunter mit einem zwischengeschalteten, sehr gut isolierten, Wassertank, der als Pufferspeicher fungiert.
Das wesentliche Arbeitsprinzip erfolgt daher in den ersten beiden genannten Schritten. Die Erwärmung des Heiz- und Brauchwasserkreislaufs ähnelt hingegen der Funktionsweise vieler anderer Heizungsbauarten.

Relevante Kennzahlen und Einheiten
Sowohl, wenn du dich allgemein mit Wärmepumpen befasst, als auch dann, wenn du für dein Haus ein geeignetes System auswählen willst, wirst du immer wieder mit einigen Maßeinheiten bzw. dazugehörigen Begriffen und Kürzeln konfrontiert. Folgende sind dabei die wichtigsten:
- Jahresarbeitszahl (JAZ): Dieser an den sich übers Jahr wandelnden Bedingungen orientierende Wert sagt aus, wie viele Energieeinheiten X eine Wärmepumpe im Einzelfall eines bestimmten Gebäudes benötigt, um daraus Y Wärmeeinheiten zu machen. Es handelt sich also um einen Verhältniswert. Je höher, die Zahl, desto besser. Beispielsweise wäre ein System mit JAZ 2,6 schlechter als eines mit JAZ 4,1, weil letzteres beispielsweise aus einer Kilowattstunde Strom 4,1 Kilowattstunden Wärme erzeugen würde.
- Leistungszahl (COP): Der von Coefficient of Performance (also Leistungskoeffizient) abgeleitete Wert funktioniert wie die JAZ. Im Gegensatz zu ihr betrachtet der COP jedoch nur den Augenblick (nicht das ganze Jahr) und ist daher weniger aussagekräftig. So kann sich der COP durch Wetterlagen, Temperaturschwankungen usw. beträchtlich ändern, während die JAZ weitgehend gleichbleibt.
- Vor- und Rücklauftemperatur: Diese Werte geben an, welche Temperatur das Heizmedium hat, wenn es in die Heizkörper eintritt und wenn es sie wieder verlässt. Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto weniger Energie benötigt die Wärmepumpe. Damit das jedoch nicht zu ungemütlich niedrigen Temperaturen in deinem Haus führt, müssen die Heizkörper möglichst viel der eingebrachten Wärme abstrahlen. Die Rücklauftemperatur sollte dazu passend grob nicht viel kälter als zirka sechs Grad Celsius sein. Mehr, und der Energiebedarf steigt, um das Wasser wieder aufzuheizen.
- Heizlast: Eine Energieeinheit, bemessen in Kilowatt. Sie sagt aus, wie viel Energie ein Gebäude bei einer sehr tiefen normierten Außentemperatur braucht, um auf eine ebenfalls normierte Innentemperatur gebracht und gehalten zu werden. Je niedriger die Heizlast, desto kleiner und sparsamer kann die Wärmepumpe ausfallen.
Wichtig für dich: Diese Werte hängen von vier maßgeblichen Punkten ab. a) Bauart und Dimensionierung der Wärmepumpe; b) energetischer Zustand des Gebäudes; c) zu beheizendes Raumvolumen; d) Abstrahlfläche sowie Abstrahlgüte der Heizkörper bzw. artverwandter Elemente. In der Praxis spielen noch kleinere Faktoren eine Rolle, diese vier haben jedoch die größte Auswirkung.

Sinnhaftigkeit von Wärmepumpen im Gebäudebestand
Seitdem die Wärmepumpe auf den Markt drängt, gibt es Diskussionen darüber. Eine der größten und am längsten andauernden: Lohnt sich eine Wärmepumpe bei Bestands-, ja sogar Altbauten?
Dahinter stehen technische Faktoren. Einfach gesprochen: Je weniger Wärmeenergie ein Gebäude benötigt, desto verbrauchsärmer kann eine Wärmepumpe laufen. Bedeutet, sie muss nur wenig arbeiten, um mit Umweltwärmemenge X und Strommenge Y das Haus warm zu bekommen und es auf diesem Wert zu halten.
Wie du im vorherigen Kapitel lesen konntest, kommt es dabei unter anderem auf die energetische Güte des Gebäudes an. Also, wie gut es gedämmt ist. Da Bestands- und besonders Altbauten diesbezüglich oftmals schlechter stehen, kam rasch die Behauptung auf, Wärmepumpen seien generell keine Alternativen für (unsanierte) ältere Gebäude, da hierin zu energiehungrig.
Tatsächlich kann jedoch von „generell untauglich“ keine Rede sein. Schon vor einigen Jahren führte das renommierte Fraunhofer-Institut dazu eine Studie durch. Deren Tenor: Die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe spielt eine enorme Rolle; also nicht nur Alter und Dämmzustand. Weiter solltest du wissen, dass sehr viele Gebäude bereits durch kleine Maßnahmen deutlich „wärmepumpentauglicher“ werden können.
Bedeutet für dich: Dass ältere Häuser nur mit größten energetischen Modernisierungen wärmepumpentauglich werden können, war schon immer nur ein Mythos. Zumal die Hersteller gerade ob des riesigen deutschen Gebäudebestandes zuletzt viele Systeme entwickelten, die auf solche Häuser spezialisiert sind – also nicht nur in hervorragend gedämmten Bauten sparsam funktionieren.
Die wichtigsten Wärmepumpenbauweisen, ihre Besonderheiten und Bedingungen
Die Wärmepumpe selbst mag immer gleich arbeiten. Die Wärmequellenanlage macht jedoch einen enormen Unterschied. Hier gibt es drei primäre Herangehensweisen.
Hinweis 1: In den meisten Fällen handelt es sich um eine „X-Wasser-Wärmepumpe“, beispielsweise als „Luft-Wasser-Wärmepumpe“. Ersterer Begriff bezeichnet stets die Wärmeenergiequelle, letzterer das Abgabemedium. In diesem Fall also Wasser in einem normalen Heizkreislauf. Eine „X-Luft-Wärmepumpe“ dagegen gibt ihre Wärme an ein Lüftungssystem ab – ohne Heizkörper und Ähnliches.
Hinweis 2: Die im Folgenden zu lesenden JAZ-Werte entsprechen dem Stand marktüblicher Qualitätsgeräte Mitte der 2020er.
- 1. Luftwärmepumpe:
Dieses System hat hierzulande die größte Verbreitung. Denn weil es der Umgebungsluft die Wärmeenergie entzieht, hat es einen recht geringen Platzbedarf und ist obendrein einfach zu installieren. Da diese Wärmepumpen vielfältig montiert werden können und ihre Wärmequelle überall vorhanden ist, sind sie sehr universell – und dazu recht günstig in der Anschaffung. Mit einer maximalen JAZ von zirka 4,5 sind diese Systeme jedoch vergleichsweise ineffizient, besonders in energetisch schlechteren Gebäuden. Zudem schwankt die Effizienz stark durch die Außentemperatur. - 2. Erdwärmepumpe:
Dieses auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannte System arbeitet entweder mit einer sehr tief ins Erdreich gebohrten Sonde oder einem weniger tiefen, dafür großflächigen Kollektorenverbund; alternativ mit Kollektoren in einigen wenigen Gräben. In allen Fällen wird das Wärmepotenzial des Erdreichs genutzt. Das ist enorm effizient, zumal speziell bei Tiefensonden ganzjährig gleichbleibende Temperaturen herrschen. Die maximale JAZ liegt mittlerweile über 5,1. Nachteilig sind jedoch die recht hohen Installationskosten, der mitunter nötige Flächenbedarf oder alternativ die aufwendige Tiefenbohrung (Bohrtiefe üblicherweise zwischen 50 und 300+X Metern). - 3. Grundwasserwärmepumpe:
Je nach Tiefe ist Grundwasser in rauen Mengen vorhanden und hat eine oft weitgehend gleichbleibende Temperatur. Das nutzt die Grundwasserwärmepumpe über zwei Brunnenbohrungen aus. Die eine saugt Wasser an, die andere führt das nun etwas kältere Wasser wieder dem Kreislauf zu. Mit einer maximalen JAZ von bis zu 6,5 sind das die mit Abstand effizientesten Wärmepumpen. Allerdings sind die Brunnenbohrungen naturgemäß aufwendig, zumal die Tiefe der Grundwasserschicht je nach Lage stark variieren kann. Und: In der Nähe von Gewässern kann die Temperatur dennoch schwanken; das reduziert dann die Effizienz.
Wichtig für dich: „Die“ beste Wärmepumpe gibt es nicht. Du solltest dich unbedingt frühzeitig mit einem auf diese Heizungssysteme spezialisierten Energieberater zusammensetzen und mit ihm deine Wünsche und Möglichkeiten durchsprechen. Nicht nur angesichts der grundsätzlichen Limitierungen, sondern ebenfalls im Zusammenspiel mit den energetischen Realitäten deines Hauses.

Grundvoraussetzungen für die Nachrüstung und wie du sie erschaffen kannst
Rund um die Wärmepumpe gibt es nur wenige Konstanten. Eine davon lautet: Selbst wo es von einer älteren Heizungsanlage schon einen Heizkreislauf gibt, wirst du dennoch höchstwahrscheinlich etwas Vorarbeit leisten müssen.
Einiges davon kann nur der Profi machen. Anderes hingegen ist zumindest für etwas erfahrene Heimwerker kein Problem.
Angepasster Heizkreislauf
Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto grundsätzlich besser, das hast du weiter oben bereits lesen können. In deinem Haus gibt es nur klassische Wandheizkörper oder sogar keinerlei Heizkreislauf – etwa, weil zuvor elektrische Nachtspeicheröfen installiert waren? Dann wirst du definitiv handeln müssen.
Die komfortabelste und am häufigsten genutzte Option ist die Fußbodenheizung. Denn je größer die Abstrahlfläche, desto automatisch niedriger kann die Vorlauftemperatur ausfallen, ohne dass es dir zu kalt wird. Fußbodenheizung mag komplex klingen, ist tatsächlich jedoch etwas, das sich in DIY-Manier handhaben lässt, wenn du die wichtigsten Schritte akribisch befolgst.
Eine Fußbodenheizung ist bei dir keine Option, weil beispielsweise dein alter Fußboden unangetastet bleiben soll? Dann könntest du die Heizschlangen in ähnlicher Weise als Flächenheizung in den Wänden, ja mitunter sogar in der Zimmerdecke unterbringen. Sofern auch das nicht geht, bliebe dir noch der Weg über spezielle Wärmepumpen-Heizkörper. Die haben mehr Abstrahlfläche als herkömmliche Radiatoren und oft integrierte Lüfter, um noch mehr Wärme abzugeben.
Ebenfalls solltest du dir bei dieser Gelegenheit die Mühe machen und möglichst viele Leitungen des gesamten Vor- und Rücklaufs umfassend wärmedämmen. Denn je besser die Rohre „eingepackt“ sind, desto geringer die Verluste – und somit Verbräuche.

Energetische Gebäudeoptimierung
Wir kommen zu einem Punkt, bei dem wohl die größte Vielfalt der Möglichkeiten besteht. Denn obwohl es stimmt, dass ein bestens gedämmtes Gebäude sich „am allerbesten“ mittels Wärmepumpe beheizen lässt, so lassen sich doch ebenfalls schon mit kleinen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz beeindruckende Steigerungen durchführen.
Soll heißen, du musst nicht zwingend dein Dach völlig neu mit Aufsparrendämmung decken, alle Fenster austauschen und die Fassade in ein Wärmedämmverbundsystem einpacken lassen. Schon die folgenden Lösungen können einiges bringen:
- Neue Tür- und Fensterdichtungen
- Zwischen- oder Untersparrendämmung des Dachbodens.
- Dämmung des Dachboden-Fußbodens und dadurch der obersten Geschossdecke.
- Dämmung der Kellerdecke an ihrer Unterseite (aufgeklebte Platten).
- Bessere Wärmeisolation zwischen den Räumen, etwa durch Schließen von Lücken an Zimmertür-Unterkanten.
- Renovierung der Innenwände mit speziellem Dämmputz.
- Einbau energetisch besserer Keller- sowie allgemeiner Fenster.
- Dämmung von Kellertreppen und -türen.
Auch dazu solltest du mit deinem Energieberater sprechen, weil er sich dein Haus genau ansehen und Einzelfall-Tipps geben kann.
Standort finden & ggf. Platz schaffen
Ein Grund, warum so viele Hausbesitzer auf die Luft-Wärmepumpe vertrauen, ist ihr geringer Platzbedarf. Im Vergleich mit beispielsweise einer Erdwärmepumpe mit Flächenkollektoren ist der Unterschied enorm. Dennoch: Gerade bei der Luft-Wärmepumpe ist etwas Vorarbeit vonnöten.
- Der Aufstellungsort sollte möglichst nicht (erheblich) weiter als zehn, zwölf Meter vom Heizungsraum entfernt sein.
- Wind- und insbesondere Pollen- sowie Staubbelastung sollten dort minimal sein.
- Es muss möglich sein, die Außeneinheit gut zwei handbreit von deiner Außenwand aufzustellen, aber aufgrund der Lautstärke gleichsam mindestens drei Meter vom Nachbargrundstück.
Selbst wenn Luft-Wärmepumpen oft auf Erdniveau stehen, solltest du ebenso eruieren, ob dein System nicht beispielsweise auf der Garage oder einem anderen Flachdach installierbar wäre. Dein Keller (oder ein Teil davon) lässt sich in Sachen Dämmung vom restlichen Haus trennen? Dann könnte es sogar möglich sein, eine Luft-Wärmepumpe dort zu installieren und die Zu- und Abluft über entsprechende Wandöffnungen zu realisieren.
Kalkulation: So findest du Heizlast, Vorlauftemperatur und Warmwasserbedarf heraus
Die perfekte Wärmepumpe ist stets „ideal“ dimensioniert. Nicht zu groß und somit teuer, aber auch nicht so klein, dass sie an kälteren Tagen dauernd am oberen Limit arbeiten muss.

Nachdem(!) du die Vorarbeiten geleistet hast, kannst du daraufhin berechnen, mit welchen Eckdaten du das System aussuchen musst.
- Für deine Heizlast-Kalkulation hat der Bundesverband Wärmepumpe e. V. ein digitales Tool erstellt.
- Für die Vorlauftemperatur benötigst du die Tabellen, die der Hersteller deiner Fußboden- oder Flächenheizung, respektive des Wärmepumpen-Heizkörpers, beigelegt hat.
- Falls deine Wärmepumpe auch Brauchwasser erhitzen soll, rechnest du mit 80 bis 100 Litern pro Hausbewohner und Tag. Dann musst du wissen, welchen Leistungsbedarf ein bestimmtes Wärmepumpen-Modell dafür angibt – oft sind das 0,20 oder 0,25 kW pro Person.
Doch Vorsicht: Diese Berechnungen sind a) eher allgemein und b) lückenhaft, da nicht jedes Detail deines Einzelfalls inkludiert ist. Für die exakte Dimensionierung deiner Wärmepumpe solltest du unbedingt auf Profi-Kalkulationen vertrauen.
Fördermittel und Meldepflichten rund um die Wärmepumpe
Was die Wärmepumpe anbelangt, so ist die Stoßrichtung klar: Um unsere Klima-Ziele zu erreichen, ist es nötig, so viele dieser Systeme so rasch wie möglich einzubauen. Gleichsam können Wärmepumpen jedoch – wie jede Heizung – bei der Anschaffung ins Geld gehen.
So kann eine Grundwasserwärmepumpe, rechnet man die Bohrungen hinzu, bei einem größeren Einfamilienhaus durchaus gut und gerne 40.000 Euro kosten. Umgekehrt gehört eine Luft-Wärmepumpe, die 15.000 Euro aufruft, aufgrund des viel geringeren Aufwandes schon zu den teureren Geräten.
Vergiss zudem nicht, dass die vorbereitenden Arbeiten ebenfalls ihren Preis haben und sich aufsummieren – ja, selbst wenn du die Dinge alle selbst machst. Angesichts all dieser Tatsachen solltest du eines niemals ignorieren: Fördermittel.
Egal, ob es nun die recht neue „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ des Bundeswirtschaftsministeriums ist, die Programme der „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ (KfW) oder andere Fördermittel: Du hast jede Menge Möglichkeiten, um sicherzustellen, dein Projekt Wärmepumpen-Nachrüstung nicht gänzlich aus eigener Tasche bestreiten zu müssen. Das gilt auch für die Arbeiten, die ringsherum anfallen.

Da das Thema sehr komplex und vielschichtig ist, es zudem je nach Bundesland und sogar Kommune unterschiedliche Mittel gibt, unbedingt zuvor einen Blick auf die offizielle Fördermitteldatenbank werfen – und dich genauestens an die angegebenen Kriterien halten.
Unter anderem gilt bei Fördermitteln grundsätzlich: Loslegen solltest du absolut immer erst dann, wenn du die Förderzusage schwarz auf weiß vor dir liegen hast. Denn nur dann kannst du dir sicher sein, das Geld tatsächlich zu erhalten.
Des Weiteren solltest du dringend entweder vorher beantragen oder hinterher melden:
- Bei allem, bei dem tiefe Bohrungen notwendig sind und/oder das Grundwasser angezapft wird, musst du wahrscheinlich mindestens eine Genehmigung bei der Unteren Wasserbehörde deiner Region eine Genehmigung einholen. Ebenso ist es bei Tiefenbohrungen nötig, diese dem geologischen Dienst in deinem Bundesland zu melden. Tipp: Wende dich vorher in jedem Fall an diese beiden Stellen, damit du einen exakten Überblick über Vorbedingungen hast.
- Falls du eine Grundwasserwärmepumpe möchtest, ist zudem ein Sachverständigengutachten nötig. Das ist deshalb wichtig, weil Grundwasser die bedeutendste einzelne Trinkwasserquelle hierzulande ist – also besonders geschützt wird.
- Seit 2024 musst du (bzw. dein Installationsbetrieb) jede Wärmepumpe aufgrund des hohen Anlaufstromverbrauchs beim Netzbetreiber melden – vor Installation. Dazu müssen bereits die exakten Kenndaten deiner Pumpe vorliegen, du musst dich also schon für ein Modell entschieden haben. Erst, wenn in der Folge eine Netzverträglichkeitsprüfung durch den Netzbetreiber durchgeführt wurde, darf die Pumpe (zumindest auf elektrischer Seite) final angeschlossen und betrieben werden. Doch keine Sorge: Es kommt praktisch nie vor, dass Netzbetreiber den Anschluss verweigern.
Letzteres liegt allerdings auch in deinem ureigensten Interesse. Denn nur wenn deine Wärmepumpe angemeldet wurde, kannst du zukünftig einen Heizstromtarif buchen. Der ist die wichtigste Voraussetzung, damit du den Strom für die Heizung zu spürbar günstigeren Konditionen erhältst als denjenigen für deinen restlichen Haushaltsverbrauch.
Wichtig: Falls dein Installateur das nicht sowieso beim Einbau macht, solltest du unbedingt einen sogenannten hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Einfach gesprochen erfährt dabei der wasserseitige Teil deiner Wärmepumpe ein „Feintuning“. Dadurch wird das im Heizkreis fließende Wasser spezifisch für alle Räume so reguliert, dass überall die gleichen Wärmebedingungen herrschen. Das senkt den Verbrauch und erleichtert dir das Justieren der Thermostate.