Ökostrom – immer mehr Hausbesitzer nutzen den grünen Strom

Ökostrom ist längst nicht mehr etwas, das nur von absoluten Ökoliebhabern genutzt wird. Im Gegenteil, denn die Anbieter von Strom aus erneuerbaren Energiequellen tauchen ebenso häufig wie die regulären Anbieter auf Vergleichsseiten auf und selbst die Preise unterscheiden sich nicht mehr allzu stark. Aber wie sieht die Sachlage allgemein aus? Lässt sich auch beim Ökostrom sparen? Dieser Artikel gibt einen genaueren Überblick.

Ökostrom: Österreich als Vorreiter

Generell kann sich Österreich in puncto Strom als Vorreiter sehen. Denn der Anteil an Stromversorgern mit erneuerbaren Energien liegt bei siebzig Prozent – ein Wert, der noch deutlich steigen soll. Denn bis zum Jahr 2030 soll das gesamte Stromnetz auf Ökostrom umgestellt sein. Aber wie gelingt es dem Land, europaweit führend zu sein? Ein gutes Beispiel ist St. Pölten in Niederösterreich. Seit Ende 2015 verzichtet die Gemeinde vollständig auf herkömmlichen Strom.

Ist Ökostrom nach wie vor teurer?

Früher wussten umweltbewusste Verbraucher, dass sie bei allen Ökoprodukten tiefer in die Tasche greifen müssen. Zum Teil ist das heute natürlich immer noch so, denn wer sich für ein E-Auto interessiert, zahlt wesentlich mehr, als für einen herkömmlichen Benziner oder Diesel. Auf der anderen Seite liegen die Preise für Öko-Lebensmittel längst auf dem Niveau der herkömmlichen Ware. Und beim Strom? Hier erleben skeptische Verbraucher oft eine echte Überraschung, denn der Ökostrom ist nicht mehr teurer. Das liegt an:

  • Angebot – mittlerweile gibt es immer mehr Ökostromanbieter, die komplett auf eigene Anlagen zurückgreifen können. Da sie nun ganz andere Förderungen erhalten, können sie günstige Preise bieten.
  • Verbreitung – Ökostromanbieter sind längst auch in allen Gebieten Deutschlands angekommen.
  • Konkurrenz – natürlich gibt es heute nicht mehr nur zwischen den herkömmlichen, sondern auch unter den Ökostromanbietern Konkurrenzkampf. Der wirkt sich auf die Preise aus.

Wie lassen sich die Stromkosten auch beim Ökostrom senken?

Das Sparen der Stromkosten geht in erster Linie über zwei Wege: Verbrauch und Anbieter. Wer den eigenen Stromverbrauch so gut es geht, reduziert, der spart automatisch und erhält bei der nächsten Jahresabrechnung eventuell sogar Geld zurück. Beim Verbrauch können Hausbesitzer an verschiedenen Schrauben drehen:

  • Anlagen – veraltete Heizungsanlagen lassen nicht nur die Heizkosten in die Höhe schießen, sie verbrauchen auch wesentlich mehr Strom. Eventuell wäre der Austausch der Heizungsanlage denkbar.
  • Geräte – natürlich ist der Ratschlag, alte Geräte auszutauschen, Schwachsinn. Niemand muss einen funktionstüchtigen Kühlschrank wegwerfen, nur weil er mehr Strom verbraucht. Dieser Austausch ist allein aus Umweltschutzgründen schon schlecht. Defekte Geräte hingegen sollten gegen möglichst Strom sparende Geräte getauscht werden. Hier hilft immer ein Blick auf das Energielabel.
  • Stromfresser – dreht sich der Stromzähler, obwohl im Haus kein Gerät läuft? In diesem Fall sollte nach einem Stromfresser Ausschau gehalten werden. Das können Geräte im Stand-by-Betrieb sein, aber auch fehlerhafte Leitungen.
  • Beleuchtung – nach und nach sollte die Beleuchtung von normalen Glüh- oder Halogenlampen auf LED- oder Energiesparlampen umgestellt werden. Gerade LED gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Variationen, sodass sie auch in alte Fassungen eingesetzt werden können.

Wer bereits im Alltag auf seinen Verbrauch achtet und trotzdem noch sparen möchte, der hat immer die Möglichkeit, den Stromanbieter zu wechseln. Über einen regelmäßigen Anbietervergleich lässt sich tatsächlich noch etwas herausholen, gerade, wenn der aktuelle Stromvertrag schon alt ist. Beim Wechsel gilt:

  • Boni – viele Anbieter zahlen einen Wechselbonus. Beim Vergleich muss aber darauf geachtet werden, ob dieser Bonus schon auf den Monatsabschlag angerechnet wurde oder wann er ausgezahlt wird. Manche Anbieter zahlen ihn erst nach einem Jahr oder gar bei einer Verlängerung aus.
  • Zahlungsweise – Strom sollte niemals für ein Jahr im Voraus bezahlt werden. Bei einer Insolvenz des Anbieters ist das Geld sonst verloren. Die monatliche Zahlweise ist die beste Variante.
  • Vertragslaufzeit – lange Vertragslaufzeiten sind ungünstig, zumindest, wenn es sich um Mindestlaufzeiten handelt. Es ist immer besser, wenn der Stromvertrag innerhalb von einem Monat gekündigt werden kann. Eine dreimonatige Kündigungsfrist ist das Höchste der Gefühle.

Bei der Wahl des Ökostromanbieters sollte ebenfalls genauer hingeschaut werden. Nicht jeder Anbieter bietet echten Ökostrom. Einige Konzerne bezeichnen den Tarif zwar als Ökostromtarif, doch investieren sie nur in Projekte, ohne selbst Ökostrom zu gewinnen. Die Siegel der jeweiligen Anbieter geben hierüber Auskunft und lassen sich recht gut nachverfolgen.

Fazit – nachhaltig ist nicht teuer

Preislich ist Ökostrom schon nahezu auf einem Level mit herkömmlichem Strom. Besteht noch eine Differenz, können Hausbesitzer und Mieter sie durch Verbrauchseinsparungen relativ mühelos ausgleichen. Und wer wirklich sparen möchte, der vergleicht einfach regelmäßig die Stromanbieter und wechselt in einen neuen Tarif. Denn der Wechsel ist heute so unkompliziert wie das Schuhe binden und braucht absolut nicht mehr gefürchtet werden.

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