Lüftungs-Technik: Nur heiße Luft?

Hausbau Helden Lüftungs-Technik: Nur heiße Luft?
Foto: Envato Elements/Ross Helen

1. Wie vermeidet eine automatische Lüftungsanlage Schimmelpilz?
Die Lüftungsanlage sorgt dafür, dass auch bei geschlossenen Fenstern im Haus immer frische und saubere Luft herrscht. Dabei wird auch die Feuchtigkeit abtransportiert, die in den Räumen beispielsweise durch das Gießen von Pflanzen, Wäschewaschen und Putzen anfällt. Gleichzeitig wird durch die Lüftungsanlage aber auch ein ideales Raumklima mit optimaler Raumluftfeuchte geschaffen. So entsteht kein Schimmelpilz – einwandfreie Bauphysik vorausgesetzt. Wenn Sie also abends nach Hause kommen riecht es nicht(!) nach muffiger, feuchter Luft, auch nicht, wenn Sie tagsüber die Fenster die ganze Zeit geschlossen hatten.

2. Darf ich die Fenster nicht mehr öffnen, wenn eine solche Anlage installiert ist?
Selbstverständlich können Fenster immer geöffnet werden – der Anlage macht das nichts aus. Allerdings wird die teuer aufgeheizte Raumluft im Winter dann einfach zum Fenster hinausgeblasen. Eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung dagegen entzieht der Luft die teure Wärme und nutzt sie wieder zur Vorerwärmung der einströmenden, kalten Außenluft.

3. Und im Sommer? Was bringt mir da die Lüftungsanlage?
In dieser Zeit werden sich besonders die Allergiker über die Lüftungsanlage freuen. Denn die Luftfilter sorgen dafür, dass keine Pollen in Ihren Wohnbereich gelangen.

4. Wie ist der Stromverbrauch einer solchen Anlage einzuschätzen?
Moderne Wohnungslüftungsanlagen sind mit hocheffizienten Motoren für die Ventilatoren ausgestattet. Die Stromkosten für das ganze Jahr betragen im Schnitt etwa 75 Euro. Das ist etwa so viel, wie eine ältere Heizungspumpe benötigt.

5. In welchen Zeitabständen sollten die Wartungs- beziehungsweise Reinigungsarbeiten der Rohrleitungen/Kanäle innerhalb sowie außerhalb vom Gebäude durchgeführt werden?
Eine Reinigung der Lüftungsrohre hängt ab vom Wartungszustand und den eingesetzten Filtern. Alle fünf Jahre sollte das Kanalnetz auf Verschmutzungen überprüft und notfalls gereinigt werden. Erdrohrwärmetauscher sollten jährlich geprüft werden.

6. Was ist bei dem Einsatz einer Küchen-Dunstabzugshaube oder bei einem Kachelofen (Aufstellort beispielsweise im Wohnraum) zu beachten?
Soll eine Feuerstätte im Wohnraum zusammen mit einer Lüftungsanlage und einer Küchen-Dunstabzugshaube installiert werden, dann sind die Anforderungen der jeweiligen Feuerungsverordnungen einzuhalten. Ofenbauer, Lüftungsinstallateur und Schornsteinfeger müssen sich frühzeitig auf ein Konzept einigen.
Alternativen sind:
a) wechselseitiger Betrieb durch Sicherheitseinrichtung;
b) Überwachung der Abgasführung; 
c) kein unzulässig hoher Unterdruck im Aufstellraum; 
d) Abgase der Feuerstätte über luftabsaugende Anlagen.
Die Hinweise in den Verwendungsnachweisen raumluftunabhängigen Feuerstätten sind auf jeden Fall zu beachten.

7. Was ist zu berücksichtigen beim Einsatz eines Erdwärmetauschers?
Die Erdrohrwärmetauscher müssen möglichst glattwandig sein und mit ausreichendem Gefälle verlegt werden. Deren Reinigung und Entwässerung sollte jederzeit durchführbar sein und es darf kein Wasser von außen eindringen können. Das Gefälle sollte zum Haus hin gerichtet sein, damit ein freier Auslauf des Kondensates ohne direkte Anbindung an das Abwassernetz erfolgen kann. Kurze Erdrohrwärmetauscher bis etwa zehn Meter reichen in der Regel aus, um Frost und hohe Feuchtigkeit im Winter an Gerät und Filter zu vermeiden. Längere Erdrohrwärmetauscher kühlen die Luft im Sommer spürbar ab.   

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