Effizienz fängt mit der Energie-Fassade an

Fassade
Energie-Fassade mit Photovoltaikelementen (dunkle Glasflächen) zur Erzeugung von Solarstrom. Foto: Baufritz

Weil nach Willen der EU Neubauten bis zum Jahr 2020 weitgehend energieautark sein sollen, rückt das Thema Energie-Fassade immer stärker in den Mittelpunkt der Betrachtung.

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Zu den Neuentwicklungen zählen beispielsweise „Kollektorfassaden“ mit Glasoberfläche. Sie tragen Solarkollektoren und sind – ausgestattet beispielsweise mit Zuluftgeräten und Wärmetauschern – im Einfamilienhausbau noch weitgehend Zukunftsmusik. Als „Aufwertung der Außenfassade von der reinen Schutzhülle zum Funktionsträger“ beschreibt ein Hersteller von Solarstromanlagen die neue Kombination von Außenwand und Photovoltaik (PV), der man insbesondere im Fertigbau immer öfters begegnet.

Praktisch sieht das so aus: Die Fassadenoberfläche wird von homogenen, schwarzen PV-Modulen gebildet. Eine ästhetisch anspruchsvolle Lösung, die das Eigenheim als hochwertiges Energiebauteil ausweist und vom Planer als architektonisches Upgrade eingesetzt wird. Energetisch gesehen wird das Eigenheim damit meist zum Plus-Energie-Haus. Zu moderner Designarchitektur passen „glatte“ Oberflächen in Form von vorgehängten Fassaden aus keramischen Platten, Glas, Metall, Kunststoffen, Schiefer oder Sperrholzplatten.

Energie-Fassade mit großen Holzzement-Platten

Allerdings: Kundenhäuser mit Platten- und Glas-Fassaden sind insgesamt gesehen noch eher Einzelfälle. Wie bei den Holzfassaden handelt es sich konstruktiv um hinterlüftete Fassaden, die man beispielsweise auf einer Holz- oder Aluminium Unterkonstruktion befestigt. Das Material und der lohnintensive Aufwand machen sie entsprechend teurer. Aufpreis beim Fertighaus: ab 60 bis deutlich über 100 Euro (Schiefer) pro Quadratmeter Wandfläche (gegenüber einer Putzfassade).

Gängig sind im Ein- und Zweifamilienhausbau neben den Materialexoten hölzerne Dreischichtplatten und Furnierschichthölzer sowie farbenfrohe Fassadentafeln aus Holz- und Faserzement. Innovative Holzzement-Platten sind bis zu mehrere Quadratmeter groß und weisen eine pflegeleichte acrylatbeschichtete Oberfläche auf. Nach Herstellerangaben „mit geringer Schmutzhaftung.“Glatt, seidig matt oder sogar mit durchscheinender Struktur präsentiert sich die Reinacrylatbeschichtung von Faserzement-Platten. Auch diese gibt es drei Meter lang und in zahlreichen Farbtönen.

Putzfassade weiterhin im Vordergrund

Je nach Hausunternehmen liegt bei Kundenhäusern der Anteil der guten alten Putzfassade aber immer noch in der Größenordnung zwischen 60 und 80 Prozent, teilweise darüber. Der Klassiker wird mit oder ohne Hinterlüftung angeboten, wobei sich inzwischen komplette Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) aus Dämm- und Putzebene weitgehend durchgesetzt haben.
Von außen sichtbar sind dann Mineral- oder Kunstharzputze, die es in ungezählten Farben und Strukturierungen gibt; beispielsweise als Kellen-, Scheiben-, Kratz- oder Reibeputz. Zur Erhaltung eines intakten Außenputzes wird alle zehn Jahre ein neuer Anstrich empfohlen. Die Putzfassade fürs Fertighaus ist meist im Standardpreis enthalten, Rechengrundlage sind rund 70 Euro pro Quadratmeter (WDVS).

Ziegel- und Klinkerfassade

Deutlich teurer als Putz und Holz ist eine Ziegel- beziehungsweise Klinkerfassade, die besonders in nördlichen Gefilden Deutschlands als sichtbarer Teil der Regionalarchitektur noch immer einen hohen Stellenwert genießt. Im modernen Fertigbau wird das Vormauer- oder Verblendmauerwerk mit Abstand vor die Holzständerwand gesetzt. Der Hauseigentümer hat damit Jahrzehnte lang Ruhe.
Der Preis für weitgehende Wartungsfreiheit beträgt inklusive Dämmung ab rund 100 Euro pro Quadratmeter Wandfläche.

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