
Ein gepflegtes und funktionales Grundstück zeichnet sich vor allem durch die kleinen, aber feinen Details aus.
Kiesstreifen, die direkt ums Haus angelegt werden, stellen ein hervorragendes Beispiel dafür dar. Sie zeigen, wie Ästhetik und praktische Funktion Hand in Hand gehen können. Diese Maßnahme, die von vielen Hausbesitzern unterschätzt wird, schützt das Gebäude vor Feuchtigkeit, verbessert die Entwässerung und bietet gleichzeitig zahlreiche gestalterische Möglichkeiten.
Der folgende Artikel erklärt, warum Kiesstreifen sinnvoll sind, wie sie richtig angelegt werden und worauf bei der Auswahl der Materialien zu achten ist.
Warum Kiesstreifen um das Haus eine wichtige Funktion erfüllen
Ein Kiesstreifen dient primär als effektive Schutzmaßnahme gegen Feuchtigkeit. Regenwasser, das vom Dach abläuft, kann sich schnell in der Nähe der Hauswand sammeln. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen dringt die Feuchtigkeit mit der Zeit in die Fassade oder das Fundament ein.
Die Folgen können gravierend sein: Ein feuchtes Mauerwerk, Schimmelbildung und langfristige Schäden an der Bausubstanz sind häufig das Ergebnis. Ein Kiesstreifen hilft jedoch, diesen Problemen vorzubeugen. Durch seine durchlässige Struktur ermöglicht er, dass das Wasser versickert, statt sich an der Wand zu stauen. Kombiniert mit einer Drainageschicht sorgt er dafür, dass Regenwasser kontrolliert abgeleitet wird.
Zusätzlich schützt der Kies das Gebäude allerdings auch vor Spritzwasser, das bei Regen durch den Aufprall von Tropfen auf die Erde entsteht. Auch dadurch wird die Fassade geschont und ihre Lebensdauer verlängert.
Die gestalterischen Vorteile durch Kiesstreifen
Neben dem funktionalen Nutzen bieten Kiesstreifen zudem zahlreiche Möglichkeiten, das Grundstück ästhetisch aufzuwerten. Sie schaffen eine saubere, klare Abgrenzung zwischen Hauswand und Garten oder dem Gehweg. Damit tragen sie zu einem gepflegten Gesamtbild des Grundstücks bei. Mit der Wahl der richtigen Kiesart lassen sich dabei sogar ganz unterschiedliche Effekte erzielen:
- Helle Kieselsteine sorgen für eine moderne, aufgeräumte Optik und reflektieren Licht, wodurch dunkle Fassaden aufgehellt werden können.
- Dunkler Zierkies wirkt edel und unterstreicht einen minimalistischen Gestaltungsstil.
- Gemischte Farben verleihen dem Streifen eine lebendige Note und fügen sich besonders harmonisch in natürliche Gärten ein.
Hochwertiger Kies mit einer gleichmäßigen Körnung trägt zusätzlich dazu bei, dass der Streifen nicht nur optisch ansprechend, sondern auch stabil ausfällt. Für das Anlegen Kiesstreifen sollte grundsätzlich auf Materialien gesetzt werden, die möglichst witterungsbeständig sind und so auch langfristig ihre Funktion erfüllen.
Wie Kiesstreifen richtig angelegt werden
Die fachgerechte Anlage eines Kiesstreifens ist entscheidend, damit er seine wichtige Schutzfunktion erfüllen kann und gleichzeitig seine Langlebigkeit sichergestellt wird. Der Aufbau eines solchen Streifens umfasst mehrere Schichten, die individuell aufeinander abgestimmt werden.
- 1. Vorbereitung des Untergrunds: Zunächst wird der Boden rund um die Hauswand ausgehoben. In welcher Tiefe dies geschieht, ist davon abhängig, ob eine Drainageschicht integriert werden soll. In der Regel beträgt sie jedoch 30 bis 40 Zentimeter. Der ausgehobene Bereich sollte zudem leicht vom Haus weg geneigt sein, um den Abfluss des Wassers zusätzlich zu unterstützen.
- 2. Verlegung einer Drainageschicht: Um Staunässe zu vermeiden, wird eine Schicht aus grobem Schotter oder Kies auf den Boden aufgebracht. Diese Schicht dient als erste Ableitungsebene für das Wasser.
- 3. Einbau eines Vlieses: Ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies verhindert, dass Unkraut durch den Kies wächst. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass die Schichten stabil bleiben.
- 4. Aufbringen des Zierkieses: Die oberste Schicht bildet der eigentliche Kies. Hier empfiehlt es sich, auf Materialien mit einer Körnung von 16 bis 32 Millimetern zurückzugreifen. Kleinere Körnungen können leicht weggespült werden, während größere Steine schwerer zu verarbeiten sind.
Für die Breite des Streifens gelten keine festen Vorgaben − üblich sind jedoch 50 bis 80 Zentimeter. Ein solcher Bereich bietet ausreichend Platz für eine effektive Drainage und erlaubt gleichzeitig, verschiedene gestalterische Variationen umzusetzen.
Tipps zur Pflege und Instandhaltung des Kies
Damit Kiesstreifen über viele Jahre gut aussehen und ihre Funktion bestmöglich erfüllen, ist eine regelmäßige Pflege notwendig.
Zu dieser gehört unter anderem das Entfernen von Laub und anderen Verschmutzungen, die sich zwischen den Steinen ansammeln. Auch sollte der Kies in regelmäßigen Abständen kontrolliert und bei Bedarf aufgefüllt werden, da er durch Regen oder Wind nach und nach abgetragen werden kann.
Ein weiterer wichtiger Punkt besteht in der Kontrolle der darunterliegenden Drainageschicht. Insbesondere in Gebieten mit hohen Niederschlagsmengen oder überdurchschnittlich schwerem Boden ist es sinnvoll, den Streifen in einem jährlichen Abstand zu überprüfen, um sicherzustellen, dass das Wasser weiterhin gut abfließt.
Nachhaltige Lösungen: Kiesstreifen für die Biodiversität
Wer den praktischen Nutzen eines Kiesstreifens mit einem Beitrag zur Umwelt verbinden möchte, kann ihn in ein durchdachtes Gesamtkonzept integrieren. Ein Kiesstreifen lässt sich zum Beispiel perfekt mit Pflanzbeeten kombinieren. Diese Gestaltung wirkt nicht nur optisch ansprechend, sondern bietet auch Insekten und anderen Tieren einen wichtigen Lebensraum.
Pflanzen wie Lavendel, Thymian oder Gräser eignen sich dafür besonders gut, da sie sich leicht pflegen lassen und auch mit den Bedingungen im Kies problemlos zurechtkommen.
Durch die Kombination von solchen gestalterischen Elementen und praktischen Funktionen entsteht ein harmonisches Zusammenspiel, das sowohl das Haus schützt als auch den Garten nachhaltiger macht.
Kies in Kombination mit Natursteinen
Die Kombination von Kies und Natursteinen eröffnet ebenfalls vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung von Haus und Garten. Durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Materialien lassen sich interessante Kontraste schaffen, die den Außenbereich im Handumdrehen aufwerten.
Große Natursteinplatten, die als Trittsteine in dem Kiesstreifen verlegt werden, stellen beispielsweise nicht nur praktische Gehwege dar, sie fungieren auch als visuelle Highlights. Besonders harmonisch wirkt etwa die Kombination von hellem Kies mit dunklen Basaltsteinen oder von runden Kieselsteinen mit unregelmäßig geformten Kalksteinplatten.
Auch als Umrandung von Beeten, Wasserelementen oder Terrassen lassen sich Kies und Natursteine hervorragend miteinander kombinieren. Natursteine, die als Begrenzung verwendet werden, schaffen eine klare Struktur im Außenbereich, während der Kies für eine lockere, natürliche Optik sorgt.
Für ein besonders elegantes Erscheinungsbild empfiehlt sich die Verwendung von Natursteinen und Kies in ähnlichen Farbtönen. Kontrastreiche Kombinationen sorgen dagegen für einen modernen, dynamischen Look.
Kiesstreifen für den Werterhalt
Kiesstreifen sind eine einfache, aber effektive Möglichkeit, Häuser vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen und gleichzeitig optische Akzente zu setzen. Mit Hilfe einer sorgfältigen Planung, der richtigen Materialwahl und regelmäßiger Pflege lässt sich eine langlebige Lösung schaffen, die sowohl in funktionaler als auch in ästhetischer Hinsicht überzeugt.
Egal, ob als klassische Schutzzone oder als Teil eines kreativen Gartenkonzepts: Kiesstreifen bieten zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten und tragen außerdem wesentlich zur Werterhaltung des Gebäudes bei.