Ein Haus in Massivbauweise, Stein auf Stein zu bauen, bietet heute vielfältige Möglichkeiten. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Materialien, Ausführungen und Baustilen. Am Beispiel eines Musterhauses von Helma Eigenheimbau – Anbieter von schlüsselfertigen Massivhäusern, stellen wir Ihnen detailliert die Massivbauweise vor.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Massivhaus?
Nach wie vor werden in Deutschland Massivhäuser im Vergleich zu Fertighäusern am häufigsten gebaut. Die Baufirma errichtet ein Haus in Massivbauweise klassisch Stein auf Stein mit Mörtel auf dem Baugrundstück der Baufamilie. Die Wände bestehen aus Mauerwerk und die Decken sind aus Beton. Je nach Hausanbieter können die Wände aus Ziegel, Kalksandstein, Beton, Leichtbeton und Porenbeton bestehen.
Die verschiedenen Materialien werden einzeln und von mehreren Gewerken direkt auf der Baustelle verarbeitet. Architekten planen Massivhäuser und setzen die Wünsche der Bauherren individuell um.
Vorteile der Massivbauweise
Die Massivbauweise bietet Vorteile. Die Wände sind tragende Elemente für Geschossdecken und Dach. Sie haben in Massivhäusern eine große Bedeutung für die Statik und Stabilität des Hauses. Die Massivbauweise im Hausbau hat sich über Jahrhunderte entwickelt und bewährt.
Ein Haus in Massivbauweise punktet mit einer langen Nutzungsdauer und einem hohen Wiederverkaufswert. Haben Sie später den Wunsch ihr Eigenheim zu erweitern oder umzubauen, dann geht das mit einem Massivhaus noch nach Jahrzehnten ohne Probleme.
Ein weiteres Merkmal der Massivbauweise ist die Nachhaltigkeit der Häuser. Zu großen Teilen setzen die Baufirmen natürliche Rohstoffe und Baumaterialien ein.
Die monolithische Bauweise hat gegenüber mehrschaligen Wänden mit Wärmedämmverbundsystem den Vorteil des Platzgewinns, da die Wände ohne Dämmung auskommen. Dies bedeutet für den Bauherren einen zusätzliches Plus an Wohnraum.
Massive Häuser speichern hervorragend die Wärme im Mauerwerk und Betondecken und können diese später wieder abgeben. Im Winter erwärmt die Sonne die Wände am Tag. Die Wände geben die gespeicherte Wärme in der kühlen Nacht nach und nach ab. Im Sommer erzeugen die abgekühlten Wände am Tag ein erträgliches Raumklima.
Kurz zusammengefasst:
- individuelle Planung
- Langlebigkeit und Robustheit
- hohe Wertstabilität
- guter Schallschutz
- gute Wärmedämmung
- gutes Wohnklima
- guter Schutz gegen jegliche Witterungsbedingungen
- hoher Wiederverkaufswert
Nachteile der massiven Bauweise
Die Massivbauweise hat nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile:
- spätere Grundrissänderungen sind mit tragenden Innenwänden schwer umsetzbar
- längere Bauzeit als Fertighäuser
- Hausbau ist im Winter wegen der Kälte oft nicht möglich bzw. unüblich
- Wetterlage hat Einfluss auf die Baudauer
- oft sind die Baukosten gegenüber dem Fertighaus etwas höher
Welche Steine eigenen sich für den Massivbau?
Steine für den Massivbau wie Ziegel, Kalksandstein und Porenbeton sind hinsichtlich Wärmedämmung und Schallschutz unterschiedlich gut geeignet. Jedes einzelne Baumaterial hat seine Vor- und Nachteile und lässt sich unterschiedlich einsetzen.
Ziegel:
Ziegel sind die am bekanntesten Mauersteine. Natürliche Rohstoffe wie Ton und Lehm gießt man in Formen und brennt sie bei circa 950 – 1 300 Grad. Mauerziegel gibt es für jeden Einsatzbereich, zum Beispiel mit höheren Rohdichten für eine bessere Schalldämmung oder mit wasserdichten Poren (Klinker) für die Fassade.
Für Außenwände gibt es heute porosierte Hochlochziegel mit optimierten Wärmedämmeigenschaften. Spezielle Wärmedämmziegel verfügen darüber hinaus über Dämmkerne aus Perlite oder Mineralwolle. Sie ermöglichen eine monolithische Bauweise ohne zusätzliche Außendämmung.
Kalksandstein:
In Deutschland kommt Kalksandstein nur selten als Naturstein vor. Er wird künstlich hergestellt. Unter Zugabe von Wasser mischt man Kalk und Sand in einem Verhältnis von 1:12. Das Bindemittel Kalkhydrat und der zur Herstellung genutzte Dampfdruck geben dem Material seine Festigkeit.
Die Steine sind in unterschiedlichen Formaten und Größen gefertigt. Diese können Sie sowohl für Außen-, als auch für Innenwände einsetzen. Kalksandstein weist eine hohe Wärmedämmleitfähigkeit auf. Außenwände sind in der Regel zusätzlich gedämmt und mit einem Wärmedämmverbundsystem oder mit einer Dämmung und Verblendmauerwerk kombiniert.
Porenbeton:
Porenbeton ist ein leichter Massivbaustoff. Er punktet mit guter Verarbeitbarkeit. Durch Zugabe von Aluminium entstehen in dem dampfgehärteten Baustoff viele kleine Luftbläschen. Ganze 80 Prozent Luftanteil ergeben sich so! Porenbeton verfügt über einen guten Schallschutz, sehr hohe Wärmedämmfähigkeit und begünstigt ein ausgeglichenes Raumklima
Leichtbeton:
Charakteristisch ist das im Vergleich zu Normalbeton geringe Gewicht, welches durch Beigeben poröser Gesteinskörnungen entsteht. Man unterscheidet zwischen gefügedicht und haufwerksporig. Gefügedichter Leichtbeton erhält Zuschläge mit hohem Luftporenanteil – wie Blähton oder Bims. Er wird für Betonfertigteile sowie Dach- und Deckenplatten mit Bewehrung genutzt. Aus haufwerksporigem Leichtbeton werden Mauersteine gefertigt. Die gleichgroßen mit Zement verbundenen Körner sorgen für viele Hohlräume. Die Steine sind leicht und präzise zu bearbeiten. Leichtbeton ist nicht brennbar und hat sehr gute Wärmedämmeigenschaften.
Beton:
Beton ist modern in der Anmutung, gleichzeitig aber eines der ältesten Baumaterialien. Da er sich in beliebige Formen gießen lässt, ist er gestalterisch der flexibelste Massivbaustoff. Je nach Art und Mischungsverhältnis der Zuschläge kann er schwer und sehr belastbar sein oder leicht und wärmedämmend. Beton ist wasserundurchlässig und frostbeständig. Brandschutztechnische und schalldämmende Eigenschaften zeichnen ihn ebenso aus.
Jeder Stein ist anders
Massiv zu bauen bietet verschiedene Optionen bei der Materialwahl. Die folgende Tabelle listet die mineralischen Baustoffe auf, was sie kennzeichnet, wo ihre jeweiligen Einsatzmöglichkeiten liegen und was ihre besonderen Merkmale sind.
Material | Herstellung | Anwendung | |
Ziegel | Ton und Lehm und je nach Endprodukt werden Zusätze beigemischt | Gemisch wird in Formen gegossen und bei 1000 Grad gebrannt | Innen- und Außen- wände, Verblend- mauerwerk, Dach- eindeckung |
Kalksandstein | Sand, Kalk und Wasser bzw. Bindemittel Kalkhydrat | Gemisch wird zu Steinen gepresst und bei 160 bis 220° C unter Dampfdruck gehärtet | Innen- und Außen- wände, auch schmale Innentrennwände möglich |
Porenbeton | Sand, Kalk und Zement plus Aluminium als Treibmittel | Die Rohmasse wird durch Aufblähen porosiert und mit Dampf gehärtet | Plansteine, Wand-, Decken- und Dach- platten als Fertigteile |
Leichtbeton | Zement, Wasser, Zu- schläge wie Bims, Blähton oder Recyclingstoffe wie z.B. Blähgas | Blähton wird im Ofen gesintert, wobei die Zuschlagskörnchen stark aufblähen | Mauersteine, Fertig- teile, Wandplatten, Dach- und Decken- platten |
Beton | Wasser, Zement und Zuschlagsstoffe wie Sand und Kies | In Schalungen ge- gossen, härtet die Masse durch chemische Re- aktion von Zement und Wasser aus | Konstruktive Bauteile: Wand-und Deckenele- mente, Treppen, Keller |
Stadtvilla in Massivbauweise
Das Musterhaus Ravenna von Helma Eigenheimbau – einem Anbieter von schlüsselfertigen Massivhäusern, ist eine klassische Stadtvilla in Massivbauweise mit zwei Vollgeschossen. Ein fast quadratischer Grundriss von 10,65 x 11,00 Metern und ein Walmdach mit einer Dachneigung von 22 Grad zeichnet diesen Entwurf aus. Das Dach selbst hat 50 cm breite Dachüberstände, welche von unten mit hellem Holz verkleidet sind. Integrierte Led-Spots belichten am Abend die Hausfassade.
Auf dem Dach ist eine Photovoltaik-Anlage installiert, die Strom erzeugt. Das Musterhaus ist in monolithischer Ziegelbauweise mit perlitgefüllten Tonziegeln gebaut.
Typisch für eine Stadtvilla ist die weiße Putzfassade. Es gibt übereck laufende Fensterbänder, die durch anthrazitfarbene Putzflächen hervorgehoben werden. Sowie einen französischen Balkon, der die Fassade auflockert und die Möglichkeit bietet das Fenster innen im Raum komplett zu öffnen.
Platzangebot im Haus
Musterhaus Ravenna: Innenansichten
Alle Fotos: Helma Eigenheimbau
Dank der zwei Vollgeschosse ohne Dachschrägen bietet das Einfamilienhaus mit sechs Zimmern genügend Platz für eine vier-bis sechsköpfige Familie. Ein großzügiger Eindruck entsteht durch die geräumige Diele mit offener Treppe. Eine Glasschiebetür gestattet den Durchblick in den Wohn/Essbereich. Die Küche liegt über Eck. Zusätzlich können ein Schlafzimmer oder Büro, eine Dusche oder ein Technikraum im Erdgeschoss platziert werden. Im zweiten Geschoss befinden sich ein Elternschlafzimmer mit Ankleide, zwei Kinderzimmer, ein kleines Zusatzzimmer und ein großes Familienbad.
Die Stadtvilla Ravenna in Massivbauweise steht in der der Ausstellung Unger-Park in Ottendorf-Okrilla, nahe bei Dresden.
Video
Die Hausbauhelden stellen Ihnen im Detail das Musterhaus Ravenna vor. Dabei wurde der Fokus auf die massive Bauweise, das Raumangebot und die Inneneinrichtung gelegt.
Fazit
Was ist besser: Fertighaus oder Massivhaus? Letztendlich kommt es auf die eigenen Prioritäten und Vorlieben an. Ein Fertighaus ist in wenigen Tagen aufgestellt und aufgrund der standardisierten Bauweise günstiger als ein Haus in Massivbauweise. Ein Massivhaus aus einer Hand und schlüsselfertig spricht für die größere planerische und handwerkliche Individualität. Zudem hält ein Massivhaus gut und gerne 90 Jahre und hat einen hohen Wiederverkaufswert.
Alle Fotos: Helma Eigenheimbau