Den Wert seines Eigenheims steigern

Wert des Eigenheims steigern
Foto: fotolia.com ©by-studio
Sie haben beim Hausbau alles richtig gemacht: Die Mikrolage ist klasse, denn in der Straße wohnen viele junge Familien, die Makrolage ist ebenfalls exzellent, denn Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und eine exquisite Verkehrsanbindung finden sich vor der Haustür. Wenn jetzt noch das Haus gepflegt wird, sind eigentlich alle Weichen gestellt, damit der Wert auch in vielen Jahren erhalten bleibt. Nicht ganz falsch, aber es gibt eben auch Dinge, die man mit etwas Talent über die kommenden Jahre bewerkstelligen kann, um die Wertnadel noch etwas weiter nach oben zu verschieben. Auf den folgenden Zeilen zeigen wir fünf davon.

1. Eine heimelige Gartengestaltung

Vielen Hausbesitzern ist es, gerade wenn die Anstrengungen der Bauphase erst kurz hinter ihnen liegen, erst einmal weitestgehend egal, wie der Garten aussieht. Ein Rasen ist mit wenigen Handgriffen eingesät und macht nicht viel Arbeit. Und für alles andere ist ja später Zeit.
Garten als Wertsteigerung des Gartens
Gärten müssen keine Schwerstarbeit bedeuten. Schon Wege, Blumen, Büsche und Dekoelemente lockern das Gesamtbild und wirken wertiger als „nur Rasen“. Foto: fotolia.com ©white78
Eine verständliche, aber nicht sonderlich wertsteigernde Vorgehensweise. Denn gepflegte Gärten sind nicht nur eine Zierde sondern steigern auch den Wert eines Hauses teilweise dramatisch. Und man muss kein Landschaftsbauer sein, um ein ansprechendes Grün-Areal zu gestalten. Im Gegenteil, es müssen nur einige Grundregeln beachtet werden und beim Rest kann man sich vom eigenen Geschmack leiten lassen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man auf klassisch-naturbelassen oder streng-modern setzt. Hauptsache der Garten ist mehr als eine bloße Wiese.

2. Smart Home

Auch wenn bereits die Verbände der Makler sagen, dass nichts so zukunftsträchtig ist, wie die vielfältig hilfreichen Verwendungszwecke des „Eigenheims mit Köpfchen“, so kommen die Grundkonzepte, die gleich beim Hausbau mit integriert werden, doch erst allmählich auch bei „Otto Normalhausbesitzer“ an. Und wer ein drei, vier Jahre altes Haus besitzt, hat oft sogar überhaupt nichts Smartes außer seinem Handy im Haus.
Smart Home
Sicherheit schreiben viele Hausbesitzer ganz groß. Dank Smart-Home können solche Elemente einfach & güstig wertsteigernd integriert werden. Foto: fotolia.com ©Africa Studio
Dabei liegt gerade hier eine ziemlich einfache Wertsteigerungsmöglichkeit ohne körperliche Anstrengung. Der Trick ist es, einfach auf die Einsteigerlösungen dieser Technik zu setzen. Denn viele Hersteller, etwa Telekom, innogy oder Mobilcom-Debitel, bieten in sich abgeschlossene Systeme an, die für sich genommen nicht viel kosten, sich auch von Laien integrieren lassen und in den meisten Fällen nur ein bestimmtes Thema im Fokus haben.
  • Die Rollläden funktionieren sowieso elektrisch? Dafür gibt es Smart-Home-Pakete, bei denen die Schalter einfach gegen Funkempfänger getauscht werden
  • Alle Entertainment-Geräte im Haus sollen von der gleichen Quelle gespeist werden? Auch dafür gibt es Zentrallösungen mit Server und Empfängern
  • Sicherheit ist ein großes Verkaufsargument. Gut, dass gerade bei Überwachungskameras und Bewegungsmeldern ein regelrechter Boom im Smart-Home-Bereich besteht
All diese Lösungen sind für sich genommen nicht aufwendig, wirken aber immens gut, wenn man sich vor dem inneren Auge eine Verkaufsanzeige visualisiert.

3. Begehbare Ankleidezimmer

„Großzügiges Schlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank“. Klingt gut, oder? Und genau deshalb ist ein solches Ankleidezimmer auch so eine gute Wertsteigerung – und weil sie wirklich spielend leicht in bestehende Räume integriert werden kann. Der Trick ist der, dass die meisten Haupt-Schlafzimmer in modernen Gebäuden sowieso von den Abmessungen so ausgelegt sind, dass man problemlos darin die heute typischen wandfüllenden Kleiderschränke einbauen kann.
Ankleidezimmer
Ankleidezimmer eignen sich nicht nur zur Nischen-Ausnutzung und verbrauchen dabei je nach Bauweise nicht mehr Platz als herkömmliche Schränke. Foto: fotolia.com ©ArchiVIZ
Genau das macht man sich zunutze, indem man diese Kleiderschränke ausmistet und per Trockenbautechnik den Raum so abteilt, dass darin das Ankleidezimmer entsteht. Schon ein Meter Tiefe reicht aus:
  • Profile an Boden, Wand und Decke verschrauben
  • Kabel für die Beleuchtung durchführen
  • Innen und außen Gipskartonplatten verschrauben und verspachteln
  • Eine Schiebetür installieren
  • Regalsysteme entweder kaufen oder selbst anfertigen
Dann noch ein paar Leuchten installiert und die Gipskartonplatten tapeziert oder verputzt und schon hat man einen Raum im Raum geschaffen, der nicht nur den Wert des Hauses erhöht, sondern auch noch wesentlich praktischer als jeder „normale“ Kleiderschrank ist.

4. Fassadenanstrich

In vielen, wenngleich nicht allen Neubaugebieten existieren Bebauungspläne, durch welche die Farb-Möglichkeiten Fassade in ein ziemlich enges Korsett gepresst werden können. Aber solche Bebauungspläne sind eben nicht in Beton gegossen. Sie können sich mit der Zeit ändern,  können sogar in der bisherigen Form gänzlich erlöschen. Und genau dann wird der Weg frei für eine neue Fassadenfarbe, die vielleicht viel eher den Besitzergeschmack trifft.
Fassadenanstrich
Wer ein Zimmer streichen und auf Leitern stehen kann, hat bereits alle Fertigkeiten, um auch seine Aussenfassade neu zu tünchen. Foto: fotolia.com ©Eléonore H
Dabei sind frische Fassadenfarben – ob nun unter dem Eindruck eines strengen Bebauungsplanes oder eben nicht – generell immer eine gute Wertsteigerung, zumal sie geschickte Heimwerker selbst realisieren können. Denn prinzipiell braucht es dazu nur Farbe, Pinsel und Leiter/Gerüst. Allerdings sollte man sich selbst bei laxen Vorschriften nicht nur von seinem Geschmack leiten lassen, wenn es um den Werterhalt geht. So sind auch Fassadenfarben ziemliche Trendprodukte. Was heute der letzte Schrei ist, kann morgen schon den Wert drücken statt erhöhen. Der Trick ist es, modern und zeitlos zu kombinieren. Mit den folgenden Farben fährt man deshalb nie verkehrt:
  • Erdtöne wie Braun, Lehm usw. Aber niemal s zu kräftig, sondern eher Pastell-artig
  • Dunkle Blautöne, diese lassen das Haus edel wirken
  • Rosa und verwandte Farben sind „fruchtig“ und wirken sehr fröhlich
  • Schwarz-Weiß als Kontrast. Wirkt niemals unmodisch wie ein guter Anzug
  • Gelb wirkt warm, sonnig und lässt ein Haus immer freundlich wirken
Und wenn das Haus bereits in einem dieser Töne erstrahlt, umso besser. Denn dann kann man auch einfach mit Leiter, Bürste und Hochdruckreiniger bewaffnet die Fassade selbst reinigen und ihr so einen „wie neu“-Touch verpassen. Allerdings: Entdeckt man dabei Risse und/oder Abblätterungen, sollten diese beseitigt werden.

5. Ofen, Kamin & Co.

Wenn ein Haustrend der vergangenen Jahre durch alle Schichten ging, dann ist es der, wieder auf die Wärme und Gemütlichkeit eines prasselnden Feuers zu setzen. Kein Wunder, denn wo die Energiepreise immer neue Höhenrekorde feiern, hat sich eine sehr nachhaltige Holzindustrie entwickelt, die auf schonende und vergleichsweise kostengünstige Weise für Nachschub an fertigem Brennholz oder gar Pellets sorgt. Hinzu kommt, dass die Ofenbauer mittlerweile so viele Designs anbieten, dass sich darin für wirklich jede Einrichtung und jeden Geschmack etwas Passendes findet. Außerdem lassen sich Öfen aller Art (nach Rücksprache mit dem Schornsteinfeger) auch vom Heimwerker installieren und somit die Kosten senken. Allerdings gilt hier etwas Ähnliches wie bei den Fassadenfarben: Der Ofen sollte in seinem Design nicht zu extrem sein, sondern zumindest in gewissen Grenzen einen großflächigen Geschmack treffen. Wer mehr investiert, kann natürlich auch die Wertsteigerung erhöhen. Auch hier ist die jüngste Entwicklung im Ofenbau der Motor dafür. Denn es gibt längst nicht mehr nur Modelle, die bloß „für sich“ heizen, sondern auch solche, die sich über einen Wasseranschluss in den Kreislauf der Zentralheizung integrieren lassen. Heizt man dann den Ofen, erhitzt dieser automatisch auch den Heizkreislauf und gibt seine Wärme über Heizkörper oder Fußbodenheizungen in jedem Raum ab, als hätte man die Zentralheizung gestartet. Ein solcher Ofen ist dann nicht mehr nur ein kleiner Luxus, sondern eine echte energetische Wertsteigerung – allerdings sind dann natürlich auch Facharbeiten erforderlich, die man nicht ohne weiteres im Alleingang erledigen kann.

Fazit

Es sind nicht nur die großen Dinge wie kernsanierte Bäder, neu gedeckte Dächer oder ausgetauschte Fenster, die den Wert eines Hauses erhöhen. Oftmals sind es kleine Feinheiten, die talentierte Hausbesitzer auch selbst übernehmen. Und die Basis guter Wertsteigerung, sollte sowieso jeder beherzigen: Schonendes Behandeln und Pflege dessen, was sich bereits jetzt im Haus befindet.

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